Der neue Vorstandschef Miguel Lopez hat seine Pläne für den schwankenden Industriekonzern skizziert. Dass er Thyssenkrupp profitabler aufstellen will, dürfte dabei niemanden verwundern. Außerdem soll das Unternehmen stärker auf grüne Technologien ausgerichtet werden. Dazu wird ein neues Segment Decarbon Technologies (Technologien zur Kohlendioxid-Reduktion) gegründet. Dem Segment zugeordnet werden die Anlagenbauer Nucera (Elektrolyseure), Uhde (Chemieanlagen) und Polysius (Zementanlagen) sowie der Großwälzlager-Hersteller Rothe Erde.
Zwei Sparten werden derweil aufgelöst. Darin geführte Unternehmen fließen dem Autozulieferer-Segment (Automotive Technology) zu. Das Segment Materials Services, in dem das Unternehmen sein Werkstoffgeschäft gebündelt hat, bleibt bestehen. Für die Einheiten Steel Europe und Marine Systems wird außerdem weiterhin eine Verselbstständigung angestrebt. Die neue Struktur startet mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2023/24 am 1. Oktober.
Mit Hilfe des geplanten Performance-Programms „APEX“ und der Neuordnung des Portfolios strebt das Management um Lopez außerdem eine bereinige Ebit-Marge von 4 bis 6 %, einen signifikanten positiven Wert für den Free Cashflow vor M&A und eine verlässliche Dividendenzahlung an.
Thyssenkrupp hatte in den vergangenen Jahren bereits viele Pläne und Ziele und hat meistens enttäuscht. Zunächst muss sich das Management beweisen; (B–).