Peking – Die Regulierung des Technologiesektors durch die Regierung und der Wirtschaftsabschwung haben dem chinesischen Technologiekonzern den zweiten Umsatzrückgang in Folge eingebrockt. Die Erlöse sanken im Zeitraum Juli bis September um 2 % auf 140 Mrd. Yuan. Der Nettogewinn schrumpfte auf 38,8 (Vorjahr: 40,1) Mrd. Yuan. Die Nachfrage nach Videospielen, eine wichtige Einnahmequelle für Tencent, blieb im Quartal schwach, da das Unternehmen seit mehr als einem Jahr keine Veröffentlichungsgenehmigung für ein kommerzielles Spiel erhalten hat. Tencent kündigte zudem an, sich von seiner 20,3 Mrd. $ schweren Beteiligung an dem Essenslieferanten Meituan trennen und den Erlös als Dividende ausschütten zu wollen. Die Corona-Lockdowns in China und behördliche Einschränkungen für sein Gaming-Geschäft hatten den Konzern zuletzt ins Minus gedrückt. Um gegenzusteuern, stellte der weitverzweigte Konzern unprofitable Aktivitäten ein. Nach einem Jobabbau im Frühjahr sollen Insidern zufolge weitere Stellenstreichungen folgen. Betroffen seien u.a. die auf Spiele ausgerichteten Plattformen.
Die Regulierungen der heimischen Regierung haben nicht nur Tencent im vergangenen Jahr massive Verluste eingebrockt. Eine Entspannung ist jedoch noch lange nicht in Sicht. Daher bleiben Anleger hier nach wie vor auf Abstand; (B–).