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Stellantis macht Ernst

Paris – Angesichts der angespannten Lage auf dem britischen Markt macht der französische Autobauer nun Ernst und will sein Werk in Luton aufgeben. Etwa 1.100 Arbeitsplätze sind gefährdet. Stellantis nannte als Grund vor allem die „herausfordernde“ staatliche Elektroauto-Quotenpolitik. Der Konzern wird künftig in England nur noch in der Fabrik in Ellesmere Port Fahrzeuge herstellen.

In Großbritannien tobt seit Wochen ein erbitterter Kampf um die Elektroquoten. In diesem Jahr müssen die Hersteller einen Anteil von mindestens 22 % an E-Autos erreichen, 2025 sogar 28 %. Bleiben sie darunter, drohen 15.000 £ Strafzahlung für jedes Elektroauto, das sie zu wenig absetzen, oder für jedes Benzin- und Dieselfahrzeug, das sie zu viel absetzen. Aktuell beträgt der Anteil der E-Autos nur 18 %. Stellantis warnte schon vor Monaten, dass die Quoten nicht erfüllbar seien und wegen der drohenden Strafen Großbritannien als Standort für die Autoindustrie gefährdet sei.

Derweil hat Stellantis-Chef Carlos Tavares überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Eigentlich lief der Vertrag des Managers noch bis 2026. Ein neuer Chef solle nun noch im 1. Halbjahr 2025 gefunden werde. Bis dahin wird ein Führungskomitee unter Verwaltungsratschef John Elkann gebildet.

Stellantis schafft es weiter nicht aus dem Kurskeller und eine nachhaltige Erholung scheint nach wie vor nicht in Sicht; (B–).