Nach dem Rekordjahr 2022 scheinen sich die Geschäfte des Ölkonzerns Chevron langsam aber sicher wieder zu normalisieren. Hinzu kamen Abschreibungen im 4. Quartal. 2022 hatte die gesamte Branche vom Öl- und Gaspreissprung infolge des Krieges Russlands gegen die Ukraine profitiert, dieser Effekt normalisiert sich jedoch wieder. Insgesamt stand im Gesamtjahr 2023 ein Umsatz von 200,95 (246,25) Mrd. $ in der Bilanz. Der Gewinn nach Steuern belief sich derweil auf 21,37 (35,47) Mrd. $. Chevron erhöhte außerdem die Quartalsdividende um fast 8 % auf 1,63 $ je Aktie. Chevron-Chef Mike Wirth hatte im Oktober zudem die 53 Mrd. $ schwere Übernahme des Rivalen Hess angekündigt.
Chevron versucht sich gerade wieder an einer Kurserholung. Diese behält man durchaus im Auge; (B+).
Auch der britische Ölriese Shell hat infolge sinkender Energiepreise weniger verdient. Insgesamt ging der Gewinn nach Steuern im Gesamtjahr 2023 um 30 % auf 28 Mrd. $ zurück. Die Quartalsdividende soll derweil um 4 % auf 0,34 $ erhöht werden (Quellensteuer beachten!). Im vergangenen Jahr beliefen sich die Ausschüttungen des Energieriesen auf fast 23 Mrd. $. Auch an seinem Aktienrückkauf hält das Unternehmen fest. Der Konzern werde in den nächsten drei Monaten eigene Anteilsscheine im Wert von 3,5 Mrd. $ zurückkaufen.
Bei Shell sollten erste Gewinnsicherungen nicht schaden; (B+).
Nach den sprudelnden Erträgen bekommt Exxon Mobile die sinkenden Energiepreise zu spüren. Der Gewinn brach im abgelaufenen Jahr auf 36 Mrd. $ ein, nach einem Rekordergebnis von 59 Mrd. $ ein Jahr zuvor. Höhere Handelsgewinne mit Kraftstoffen und eine angezogene Öl- und Gasproduktion in den USA und Guyana hätten allerdings die Bilanz gestützt, so Finanzchefin Kathryn Mikells.
Die Normalisierung der Branche scheint endlich auch an der Börse angekommen zu sein. Nach dem Schock kämpft sich Exxon langsam wieder zurück; (B+).
Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV will seinen schrittweisen Umbau zu einem klimaneutralen Unternehmen vorantreiben. Der Konzern werde bis 2030 jedes Jahr durchschnittlich rund 40 % seiner globalen Investitionen in nachhaltige Technologien und kohlenstoffarme Projekte stecken, betonte OMV-Chef Alfred Stern. Angesichts der niedrigeren Öl- und Gaspreise sowie einer verhaltenen Nachfrage nach Kunststoffen ging der Umsatz im vergangenen Jahr um 37 % auf 39,5 Mrd. € zurück. Der Nettogewinn lag 63 % unter dem Vorjahresniveau bei 1,9 Mrd. €. Der HV am 28. Mai wird dennoch eine Rekorddividende von 5,05 € je Aktie vorgeschlagen (Quellensteuer beachten!).
Angesichts der Umbaupläne wandert OMV auf die Watchlist; (A–).