Snapchat

Daten der Foto-App Snapchat zeigen mit der fortschreitenden Corona-Impfkampagne in den USA eine schrittweise Rückkehr zum normalen Alltag. "Wir sehen, dass die Leute wieder mehr ausgehen und Freunde treffen, oder zu Arbeit und Lernen zurückkehren", sagte Gründer und Chef Evan Spiegel zur Vorstellung aktueller Quartalszahlen. Snapchat hofft nun, das bereits hohe Wachstum aus der Pandemie-Zeit noch zu beschleunigen. 
Derzeit öffnen die 280 Mio. täglichen Nutzer die App im Schnitt 30 Mal pro Tag - und jedes Mal ist eine Gelegenheit für Anzeigenkunden, ihnen Werbung zu präsentieren. 

Zugleich glauben die Snapchat-Macher, dass Corona-Gewohnheiten wie Online-Shopping auch nach dem Ende der Pandemie eine größere Rolle als zuvor spielen werden. Sie setzten in der Krise massiv auf sogenannte erweiterte Realität, bei der auf dem Display digitale Objekte in die reale Umgebung eingefügt werden. Daraus entstanden nicht nur Spaß-Anwendungen, sondern auch Geschäftsmodelle wie die Möglichkeit, Mode oder Kosmetik virtuell auszuprobieren. 

Die Rechnung ging auf: Der Quartalsumsatz sprang im Jahresvergleich um rund zwei Drittel auf 769,6 Mio. $ hoch, wie die Betreiberfirma Snap mitteilte. Für das laufende Vierteljahr rechnet Snap mit einem Umsatzanstieg zwischen 80 und 85 % und 290 Mio. Nutzern täglich. Der Verlust sank von rund –306 Mio. $ vor einem Jahr auf knapp –287 Mio. $. 

Die Zahl täglich aktiver Nutzer stieg im vergangenen Quartal um 15 Mio. auf 280 Mio.. Davon kommen 93 Mio. aus dem Heimatmarkt USA und 77 Mio. aus Europa. Dabei waren Nutzer von Android-Smartphones erstmals in der Mehrzahl bei Snapchat. Das Google-Betriebssystem dominiert zwar im Markt mit einem Anteil von mehr als 80 %. Doch Snapchat wurde lange von technischen Problemen bei der Android-App zurückgehalten, so dass iPhone-Nutzer die Mehrheit stellten.