Das 1. Quartal 2022/23 lief für den Energiekonzern auf der Auftrags- bzw. Umsatzseite sehr erfolgreich. Der Auftragseingang wuchs um mehr als die Hälfte auf 12,7 Mrd. €, die Erlöse um 19 % auf 7,1 Mrd. €. Probleme gab es erneut bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa. Der spanische Konzern hat erneut Qualitätsmängel bei bestimmten Komponenten festgestellt. Gamesa beziffert die Belastungen dadurch mit 472 Mio. €. Dies führte bei der Tochter zu einem Ebit-Verlust von rund –760 Mio. €. Siemens Energy verbuchte für das Q1 somit einen Ebitda-Verlust von –384 (–57) Mio. €. Entsprechend wurde auch die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr angepasst. So wird nur noch mit einer operativen Ergebnis-Marge von 1 bis 3 % gerechnet. Zuvor waren 2 bis 4 % in Aussicht gestellt worden. Zudem dürfte der Nettoverlust nun auf Vorjahresniveau liegen und nicht wie bisher angepeilt stark sinken. Das vergleichbare Umsatzwachstum – also ohne Wechselkurs- und Portfolioeffekte – soll weiterhin 3 bis 7 % betragen.
Siemens Energy hält mittlerweile 92,72 % am verlustreichen Windturbinenhersteller, der von der Börse genommen werden soll. Siemens Energy erhofft sich von einer vollständigen Integration jährliche Synergien in Höhe von rund 300 Mio. € und will den operativen Turnaround des Siemens-Gamesa-Geschäfts erreichen.
Einmal mehr wird Gamesa zur Belastung für Siemens Energy. Höchste Zeit, dass die spanische Tochter komplett eingegliedert und auf Vordermann gebracht wird. Mit Blick auf die langfristig guten Aussichten des Geschäfts und die niedrige Bewertung bei einem akt. Börsenwert von 13,# Mrd. € und einem KBV von 0,79 spricht alles für die Aktie; (A–).