Der DAX legte im Berichtszeitraum eine märchenhafte Kursrally hin. Innerhalb von nur 7 Tagen erreichte der deutsche Leitindex 6 neue Rekordmarken. Doch Besinnlichkeit lässt weiterhin auf sich warten. Denn in dieser Woche steht mit der EZB-Sitzung nochmals eine wichtige Entscheidung bevor.
Die Anleger erlebten in der Berichtswoche ein wahres Wintermärchen. Das Jahr 2024 wird jetzt schon mit historischen Höchstständen in die Börsengeschichte eingehen. An nur 7 Tagen hintereinander ließ der deutsche Leitindex ein Allzeithoch nach dem anderen hinter sich, bis er schließlich vorerst bei über 20.425 Punkten zum Halten kam. Auch in Übersee lieferten die wichtigen US-Indizes neue Bestmarken ab. Und dies, obwohl die Probleme dies- und jenseits des Atlantiks unvermindert groß sind.
Auf der politischen Bühne bergen die Turbulenzen in Frankreich und Südkorea hohe Risiken. Donald Trump steht kurz davor, seine zweite Amtszeit als US-Präsident anzutreten. Und schon jetzt stiehlt er den übrigen Staatsakteuren die Show. Das jüngste Dreiertreffen bei der Eröffnung von Notre Dame von ihm, Macron und Selenskyj dürfte nur ein Vorgeschmack seines künftigen Handels gewesen sein. Und auch die Diskrepanz zwischen der Realwirtschaft und dem Finanzmarkt könnte nicht weiter auseinanderklaffen.
Doch über alledem stehen die weltweiten Zinsen. Schließlich ist der aktuelle Rekordrausch das Ergebnis von weiteren Zinssenkungsfantasien. Zum letzten Mal in diesem Jahr trifft sich in der Berichtswoche die EZB. Ökonomen erwarten den nächsten Lockerungsschritt um 25 Basispunkte auf dann
3,00 %. In der darauffolgenden Woche am 18. Dezember berät sich ebenfalls letztmalig in 2024 die US-Notenbank Fed. Somit steht in dieser Woche der US-Inflationsbericht ganz oben auf der Prioritätenliste der Anleger. Denn hieraus wird sich zumindest teilweise ableiten lassen, ob Jerome Powell nochmals an der Zinsschraube dreht.
Nach dem Gipfelsturm ist die Luft klar dünner geworden. Gewinnabsicherung ist daher sicher keine schlechte Idee.
