Der Energiekonzern profitiert von den Bestrebungen zu mehr Klimaschutz und erneuerbarer Energieerzeugung. Der Konzern werde dieses Jahr mehr als 5 Mrd. € in den Ausbau des grünen Portfolios investieren, sagte Konzernchef Markus Krebber bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für das 2. Quartal. Das seien 30 % mehr als ursprünglich geplant. Mit den diesjährigen Investitionen in erneuerbare Energien würde RWE sein durchschnittliches Jahresziel bereits im ersten Jahr übertreffen, nachdem der Konzern im vergangenen November seine Strategie bis 2030 vorgestellt hatte. Demnach will RWE bis zum Ende des Jahrzehnts pro Jahr im Schnitt 5 Mrd. € brutto in das Geschäft investieren, netto sollen es bis dahin in Summe 30 Mrd. € sein. Die Entscheidung über einen Weiterbetrieb seines Kernkraftwerks Emsland über das Jahresende hinaus sieht Krebber bei der Politik. "Wichtig ist, dass jetzt ein Stresstest gemacht wird. Auf Basis des Stresstests wird die Politik dann die Entscheidung treffen und die warten wir ab", sagte er.
Die hohe Nachfrage nach erneuerbaren Energien haben die Essener auch im 1. Halbjahr gespürt. Der Kapazitätsausbau und bessere Windverhältnisse haben bei RWE dazu geführt, dass rund 20 % mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden konnte als ein Jahr zuvor. Insgesamt ging die Stromerzeugung hingegen leicht zurück. RWE hatte Ende Juli vorläufige Zahlen vorgelegt, diese wurden nun bestätigt (vgl. ES 31/22). Ebenso wie die bereits zu diesem Zeitpunkt erhöhte Prognose. Treiber war auch im ersten Halbjahr RWEs Kerngeschäft, in dem der Konzern die Bereiche Windkraft an Land und auf See, Solar, Energiehandel sowie Wasser, Biomasse und Gas bündelt. Unterm Strich entfielen auf die Aktionäre im 1. Halbjahr mit knapp 2,1 Mrd. € Gewinn und damit 45 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Vor allem im Bereich Erneuerbare Energien entwickelt sich RWE mehr als positiv. Hier lautet die Devise weiterhin: einsteigen; (A–).