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Rekordverdächtig

DAX klopft kurzzeitig an 17.200er Punkte-Tür an

Der DAX erreichte zwischenzeitlich eine neue Bestmarke. Das Tempo, das der deutsche Leitindex dabei vorlegte, war ebenfalls rekordverdächtig. Neben mehreren guten Bilanzen vertreten offenbar die Marktteilnehmer die Meinung, aufgeschoben ist nicht aufgehoben und spielen weiter die Zinskarte.

 

Die Aktienmärkte präsentierten sich in der Berichtswoche weltweit erneut in Feierlaune. Der DAX erreichte zwischenzeitlich mit 17.198,45 Punkten ein neues Allzeithoch. Ebenso markierte der EuroStoxx 50 ein 23-Jahreshoch. Aber auch an den Börsen in Übersee war die Stimmung berauschend. So erklomm der japanische Leitindex Nikkei ebenfalls ein neues 34-Jahreshoch. Allerdings ist durchaus Vorsicht angebracht. Treiber der Kursrally waren die anhaltenden Zinssenkungsfantasien. Dabei wird die Datenlage durchaus flexibel interpretiert. Während an einem Tag gute Daten zur Verfassung der US-Wirtschaft antrieben und die Hoffnung nährten, dass Unternehmen und Verbraucher die hohen Zinsen in Summe gut verkraften und vorerst keine Rezession droht, beflügelten am darauffolgenden Tag wiederum schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten.

Die Anleger setzen letztendlich nach wie vor auf mögliche Zinssenkungen in den nächsten Monaten. Auch wenn es keinen ersten Schritt im März geben sollte, sind an der Börse niedrigere Zinsen spätestens im Sommer quasi ausgemachte Sache. In der Tat hat die Teuerung in den vergangenen Monaten nachgelassen. Auf europäischer Seite hatte nunmehr Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau Zinsspekulationen befeuert. Seiner Meinung nach soll die EZB mit der ersten Zinssenkung nicht allzu lang warten. „Es könnte besser sein, schrittweise und pragmatisch zu handeln, anstatt zu spät zu entscheiden und dann übermäßig korrigieren zu müssen“, so das EZB-Ratsmitglied. In der aktuellen Berichtswoche stehen mit den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Euro-Zone wichtige Stimmungsindikatoren auf der Agenda. Noch stärker dürften die Daten des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft im vergangenen Quartal beachtet werden. Erfreuliche Töne kamen zuletzt von der deutschen Industrie. Nach 5 Rückgängen in Folge konnte das Auftragspolster der deutschen Industrie wieder etwas zulegen.

Insgesamt müssen Anleger aber weiterhin klar im Blick haben, dass der Aktienmarkt noch immer nicht in der Breite zugelegt hat, sondern vielmehr von den altbekannten Zugpferden angezogen wird.

Angesichts der fehlenden Marktbreite stehen weiterhin zahlreiche unterbewertete Aktien auf der Kaufliste.