Justiz.jpg
@GettyImages

Rekordstrafe gegen Facebook-Mutter Meta

Der Facebook-Konzern Meta hat wegen eines Verstoßes gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eine Rekordstrafe in Höhe von 1,2 Mrd. € aufgebrummt bekommen. Gerüchte dazu wurden bereits in der vergangenen Woche bekannt. In dem Verfahren geht es konkret um die Beteiligung von Facebook an der Massenüberwachung durch Geheimdienste, die vor knapp 10 Jahren vom US-Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt wurde. Das von der irischen Datenschutzbehörde DPC verhängte Bußgeld stellt die bisherige Rekordstrafe von 746 Mio. € für Amazon in Luxemburg in den Schatten. Außerdem muss Meta jede weitere Übermittlung europäischer personenbezogener Daten an die Vereinigten Staaten unterbinden, da das Unternehmen weiterhin den US-Überwachungsgesetzen unterliegt.

Meta kommentierte die Rekordstrafe vorerst nicht, es ist jedoch davon auszugehen, dass das Unternehmen etwaige Rechtsmittel gegen die Strafe einlegen wird. Die Gerichtsverfahren können sich allerdings über Jahre erstrecken. Bis dahin könnte ein neuer Datenpakt zwischen der Europäischen Union und den USA in Kraft treten, mit dem der transatlantische Datenverkehr neu geregelt wird. Meta hatte zuvor mehrfach damit gedroht, sich vollständig aus der EU zurückzuziehen, sollte ein transatlantischer Datentransfer dauerhaft nicht möglich sein. Sollten die US-Überwachungsgesetze jedoch nicht geändert werden, müsste Meta seine „Systeme“ entsprechend grundlegend umstrukturieren, heißt es aus Expertenkreisen. Die soziale Plattform war bereits im Januar von der DPC zu einer Strafe in Höhe von 390 Mio. € verdonnert worden, weil Facebook- und Instagram-Nutzer gezwungen worden waren, personalisierter Werbung zuzustimmen.

Die drohende Rekordstrafe scheint die Anleger vorerst kalt zu lassen. Angesichts der jüngsten Kurs-Rally lässt man den Restbestand an Meta zumindest vorerst weiterlaufen; (B+).