Der Diagnostikspezialist und Labordienstleister will durch einen sogenannten synthetischen Aktienrückkauf 300 Mio. $ an seine Aktionäre ausschütten. Dabei solle eine unmittelbare Kapitalrückzahlung mit einer Aktienzusammenlegung (Reverse Stock Split) kombiniert werden. In Euro soll die Ausschüttungssumme 273 Mio. € nicht überschreiten.
Durch den synthetischen Aktienrückkauf könne den Anteilseignern auf eine effizientere Art und Weise Barmittel zurückgezahlt werden als durch ein traditionelles Rückkaufprogramm am freien Markt, hieß es zur Begründung. Dieser umfasst drei Schritte: Als erstes wird der Nennwert der Qiagen-Stammaktien (0,01 € je Aktie) durch eine Entnahme aus der in der Unternehmensbilanz in der Kapitalrücklage erfassten "share premium reserve" erhöht, um die Kapitalrückzahlung an die Aktionärinnen und Aktionäre zu ermöglichen.
Anschließend werden die Aktien zusammengelegt. In einem dritten Schritt wird der Nennwert auf das ursprüngliche Niveau von 0,01 € pro Aktie herabgesetzt und die Kapitalrückzahlung wird direkt an die Aktionärinnen und Aktionäre vorgenommen (zum Stichtag und gegebenenfalls nach Umrechnung in US-Dollar).
"Qiagen startet in das Jahr 2024 in einer Position der Stärke", so Firmenchef Thierry Bernard. Das Rückkaufprogramm sei Ausdruck des Vertrauens in das Unternehmen. Dieses wird ab dem 29. Januar 2024 Wirkung entfalten und in den darauffolgenden Tagen marktkonform abgewickelt.
Laut Finanzchef Roland Sackers basiert ein synthetischer Aktienrückkauf auf einer bekannten und bewährten Struktur, die von vielen niederländischen Unternehmen zur Wertsteigerung genutzt wird. "Nach dem Abschluss des Aktienrückkaufs Anfang 2024 werden wir weiterhin über ein solides Investment-Grade-Profil und eine gesunde Bilanz in Kombination mit starker Cashflow-Generierung verfügen", so der Manager weiter. "Wir prüfen weitere Optionen, um mehr Wert zu schaffen, wie etwa gezielte M&A-Transaktionen, die unser profitables Wachstum unterstützen."
Qiagen bleibt auf der Watchlist; (B+).