ProSiebenSat.1 kündigte an, den geplanten Börsengang der Dating-Sparte ParshipMeet Group zunächst auf Eis zu legen. „Angesichts des Investorenklimas ist ein Börsengang in diesem Jahr nicht realistisch“, so Konzernlenker Bert Habets. Laut Habets habe sich das Verhältnis zum Großaktionär MFE spürbar gebessert. Die von der Familie des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte MFE (vormals Mediaset) soll nun einen Platz im Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 Media bekommen. Immerhin hält die Familienholding fast 30 % an der Senderkette. Bereits seit Längerem hatten diese daher auf einen Stuhl im Aufsichtsrat gepocht. Laut der veröffentlichten HV-Einladung soll die Medienmanagerin Katharina Behrends, die seit 2022 als Statthalterin von MFE für Deutschland, Österreich und die Schweiz fungiert, in das Kontrollgremium einziehen. Auch der ehemalige Beiersdorf-Manager Thomas Ingelfinger tritt als unabhängiger Kandidat zur Wahl an und soll der MFE nahestehend sein. Insgesamt soll der MDAX-Konzern auf der HV am 30. Juni 4 neue AR-Mitglieder bekommen. Allerdings war der Start in das neue Geschäftsjahr mehr als ernüchternd. Wegen des schwächelnden Werbegeschäfts schrumpfte der Umsatz im 1. Quartal um gut 13 % auf 816 Mio. €. Das Konzernergebnis rutschte mit –15 (38) Mio. € sogar in die Verlustzone. Auf Jahressicht plant der Medienkonzern mit einem Umsatz zwischen 3,95 bis 4,25 Mrd. € und einem Ebitda von 550 bis 650 Mio. €.
Trotz des verschobenen Börsenstarts ist die Aktie auf dem derzeitigen Niveau ein Schnäppchen; (A–).