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Philips mit erstem Silberstreif

Amsterdam – Im andauernden und belastenden Prozess um Probleme mit seinen Beatmungsgeräten kann der niederländische Medizintechnikkonzern einen ersten Erfolg verbuchen. Philips habe für die Beilegung einer Sammelklage in den USA im 1. Quartal Rückstellungen von 575 Mio. € gebildet, so Vorstandschef Roy Jakobs. „Wir sind glücklich, dass wir diesen Fall lösen können. Wir arbeiten weiter an Lösungen für die anderen Fälle.“ In der ersten Sammelklage ging es um wirtschaftliche Verluste, die Patienten nach eigenen Angaben durch die Nutzung der schadhaften Beatmungsgeräte erlitten haben. Eine weitere Klage auf Schadenersatz ist noch anhängig. Daneben arbeitet Philips an einer Einigung mit dem US-Justizministerium und der Arzneimittelbehörde FDA. Bei den Klagen geht es um 5,5 Mio. Beatmungsgeräte gegen Atemaussetzer im Schlaf (Apnoe). Der darin verwendete Schaum steht im Verdacht, im Lauf der Zeit giftig zu werden. 95 % der Ersatzgeräte und Reparatur-Sets seien produziert, der größte Teil davon sei an Kunden und Pflegedienste geliefert worden, so Jakobs.

Derweil starteten die Niederländer besser als erwartet in das Geschäftsjahr 2023: Der Umsatz stieg im 1. Quartal auf vergleichbarer Basis um 6 % auf 4,2 Mrd. €, das operative Ergebnis (Ebitda) schnellte um 50 % auf 359 Mio. €. Der Nettoverlust vergrößerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum indes vor allem aufgrund der Rückstellungen auf mehr als das Vierfache auf –665 Mio. €.

Philips hat dennoch einen weiten Weg vor sich. Hier bleibt man erstmal nur auf dem Beobachtungsposten; (B).