Amsterdam – Trotz des schwierigen Marktgeschäfts konnte der niederländische Medizintechnikhersteller im 2. Quartal ein höheres Neugeschäft verbuchen. Es ist der erste Anstieg des Auftragseingangs seit acht Quartalen für das niederländische Unternehmen, das in den vergangenen Jahren vor allem mit milliardenschweren Klagen wegen fehlerhafter Beatmungsgeräte für die Schlaftherapie zu kämpfen hatte. Der Umsatz stagnierte indes bei 4,5 Mrd. €. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) verdreifachte sich auf 876 Mio. €. Dabei profitierte Philips von einer Versicherungszahlung, die der Konzern erhalten hatte, um Kosten für die im Zusammenhang mit dem Rückruf der fehlerhaften Beatmungsgeräte bestehenden Haftungsansprüche zu decken. Der Nettogewinn wurde mit 452 Mio. € sogar mehr als versechsfacht.
Während das wichtige Nordamerika-Geschäft ebenfalls wieder erste Erholungstendenzen verzeichnen konnte, gibt es dagegen weiter Gegenweind aus China: Hier führen die Antikorruptionsmaßnahmen der Regierung bei der öffentlichen Hand zu Verzögerungen bei der Auftragsvergabe. Seine Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Er erwartet weiter ein vergleichbares Wachstum von 3–5 % sowie eine bereinigte operative Marge (Ebita) von 11,0 bis 11,5 (10,6) %.
Nachdem sich Philips im April mit Klägern und Behörden geeinigt hatte, ging es zwar zunächst wieder deutlich aufwärts. Seither verweilt der Kurs jedoch in seiner Seitwärtsbewegung. Hier sollten Anleger zunächst weitere Impulse abwarten, bevor man den Einstieg wieder wagt; (B+).