Amsterdam – Geringere Lieferkettenprobleme, eine höhere Nachfrage in China und der laufende Konzernumbau stimmen den Medizintechnikkonzern zuversichtlicher für das laufende Jahr – und das trotz etlicher offener Baustellen. Der Umsatz soll 2023 nun auf vergleichbarer Basis im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr wachsen. Zuvor hatte das Unternehmen ein Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich im Visier. Die operative Gewinnmarge soll nun am oberen Ende des hohen einstelligen Bereichs liegen, nachdem bisher ein hoher einstelliger Prozentsatz avisiert worden war. Derweil belastet Philips weiterhin der kostspielige Rückruf von Beatmungsgeräten und Geräten für die Schlaftherapie. Im 2. Quartal zog der Umsatz dennoch um 7 % auf knapp 4,5 Mrd. € an und auch das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) kletterte um mehr als das Doppelte auf 453 Mio. €. Nach Steuern schafften es die Niederländer mit 74 Mio. € sogar wieder in die schwarzen Zahlen, nachdem im Vorjahr ein Verlust von –20 Mio. € anfiel. „Wir kommen bei unseren drei Prioritäten planmäßig voran, um Patientensicherheit und Qualität zu verbessern, die Zuverlässigkeit der Lieferkette zu stärken und unsere Arbeitsweise zu vereinfachen“, so Unternehmenschef Roy Jakobs. Jakobs hatte im Oktober die Leitung des Unternehmens übernommen und ein Sparprogramm aufgelegt, bei dem 10.000 Stellen bis 2025 abgebaut werden sollen. Der Abschluss der Probleme mit den Geräten für die Schlaftherapie habe höchste Priorität.
Philips befindet sich auf einem guten Weg. Dies zeigt sich endlich auch wieder charttechnisch. Spekulative Investoren setzen hier bereits auf eine nachhaltige Erholung; (A–).