Schwache Vorgaben von der heimischen Börse, der Tech-Ausverkauf und eine wachsende Konkurrenz – für Nvidia hatten die vergangenen Wochen einige Hürden parat. Ist der KI-Boom also schon vorbei? Keineswegs! Gerade die Amerikaner haben in den vergangenen Jahren immer wieder ihre Rebound-Fähigkeiten gezeigt.
Das aktuelle Börsenumfeld ist für die sonst so erfolgsverwöhnten „Techies“ alles andere als „smooth“. Spätestens mit den massiven Zollankündigungen gegen Kanada und Mexiko wurden an den US-Börsen die zuletzt angehäuften Gewinne abgesichert und der Ausverkauf gestartet. Der Dow Jones und die Nasdaq-Indizes rutschten zeitweilig sogar auf das tiefste Niveau seit September 2024. Entsprechend wurden auch die Einzelwerte mit ins Minus gezogen, darunter auch einer der Top-Performer der vergangenen Jahre: Nvidia. Allein seit Beginn des Jahres büßte der MD-Wert knapp 25 % ein. Allerdings nähert sich der Kurs damit auch wieder einem Niveau, das durchaus zum spekulativen Einstieg reizt. Denn die Zahlen und Aussichten des US-Unternehmens sind nach wie vor stark – trotz wachsender Konkurrenz. Zumal diese Woche alle Augen auf CEO Jensen Huang gerichtet sind: Auf der hauseigenen KI-Messe wird der Manager seine mit Spannung erwartete Grundsatzrede halten.
Schlüsselposition im KI-Sektor
In den vergangenen Wochen musste sich der KI-Platzhirsch vor allem gegen potenzielle Konkurrenten behaupten. Es wurde am Markt u.a. infrage gestellt, ob zum Training Künstlicher Intelligenz tatsächlich so viele Nvidia-Chips gebraucht werden, wie man bisher annahm. Auslöser war die chinesische KI DeepSeek, die angeblich mit sehr geringem Aufwand angelernt worden war. Mit der DeepSeek-Meldung wurden auf einen Schlag 589 Mrd. $ Börsenwert von Nvidia ausradiert – der höchste Tagesverlust in der Geschichte der Wall Street. Allerdings war auch kein Unternehmen jemals so hoch bewertet gewesen (fast 3,5 Bill. $!). Doch so groß der Schock bei den Investoren gewesen sein mag, das Nvidia-Management, das sich schon durch das eine oder andere Tief erfolgreich manövriert hat, gab sich „relativ“ gelassen.
Konzernchef Jensen Huang sagte sogar, DeepSeek sei „fantastisch“ für Nvidia gewesen. Denn die chinesischen Entwickler hätten eine neue Technik zum Erzeugen von KI-Antworten allgemein verfügbar gemacht. Aktuell ist das Technologieunternehmen selbst dabei, eine leistungsstärkere neue Generation seiner KI-Chips mit dem Namen „Blackwell“ auf den Markt zu bringen. Technische Probleme hätten die Einführung um einige Monate verzögert, seien inzwischen aber gelöst, hieß es vom Management. Die „Blackwell“-Nachfrage sei „außerordentlich“, hieß es weiter. Kunden wie Google, Amazon oder OpenAI, die gerade massiv in ihren KI-Ausbau investieren, dürften hier erneut zu den ersten Abnehmern zählen.
Darüber hinaus bahnt sich in der Branche gerade ein Mega-Joint Venture an. So sollen sich Nvidia, TSMC, Broadcom sowie Qualcomm aktuell in Gesprächen um die Übernahme des Foundry-Geschäfts, der Halbleitersparte von Intel, befinden. Der Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die weltweite Nachfrage nach Rechenzentrums- und KI-Infrastruktur weiter zunimmt. In den kommenden Monaten wird mit einem verstärkten Einsatz von KI-Technologie gerechnet, was die Bedeutung leistungsfähiger Chipfertigung zusätzlich erhöht – ein Grund mehr auf den Rebound bei Nvidia zu wetten.
Starke Zahlen rücken in den Hintergrund
Bei aller Panik um die mögliche wachsende Konkurrenz und weiteren Einschränkungen um Exporte nach China, gerieten die starken Zahlen des US-Konzerns beinahe in den Hintergrund. Denn im Geschäftsjahr 2024 konnten die Umsätze nicht nur um satte 114 % auf 130,5 Mrd. $ gesteigert werden, sondern auch einen neuen Rekord aufstellen. Operativ schoss das Ergebnis auf 81,5 (32,9) Mrd. $ nach oben. Auch nach Steuern kann sich der Gewinn mit einem Plus von 145 % auf 72,9 Mrd. $ ebenfalls sehen lassen! Für das lfd. 1. Quartal visiert das Management einen Umsatz von 43 (26) Mrd. $ an.
Nach dem Kurssturz geht es für Nvidia schon wieder nach oben. Damit beweist die Aktie einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit. Daher jetzt die Einstiegsgelegenheit nicht verstreichen lassen!
ISIN: US67066G1040/WKN: 918422