Wacker Chemie erwartet weniger; (B+):
Nachdem bereits einige große Chemiekonzerne ihre Jahresziele angepasst haben, hat nun auch das Management von Wacker Chemie den Ausblick für 2023 korrigiert. Die anhaltend schwache Nachfrage sowie niedrigere Preise für viele der hergestellten Produkte und der anhaltende Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden wird die Geschäfte auch in der 2. Jahreshälfte belasten. Im 2. Quartal verbuchte das Unternehmen vorläufige Erlöse von 1,75 (2,17) Mrd. €. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verlor demnach von 625,8 Mio. € im Vergleichszeitraum auf 255 Mio. €. Am 27. Juli legt Wacker Chemie den testierten Halbjahresbericht vor. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand beim Umsatz statt der bisher anvisierten 7,0 bis 7,5 Mrd. € jetzt mit 6,5 bis 6,8 Mrd. €. Das Ebitda soll bei 0,8 bis 1,0 Mrd. € liegen. Zuvor wurden 1,1 bis 1,4 Mrd. € in Aussicht gestellt.
Ad pepper setzt auf 2. Halbjahr; (B+):
Wie vom Management erwartet blieb die Entwicklung des 2. Jahresviertels hinter dem des Vorjahres zurück. Ersten Berechnungen zufolge setzte der Online-Werbevermarkter in den 3 Monaten bis Ende Juni mit 5,4 Mio. € 8 % weniger um. Der Ebitda-Verlust konnte hingegen auf –118 (–186) Mio. € eingedämmt werden. Während die Segmente ad agents und ad pepper schwächer abschnitten, schaffte der Bereich Webgains den Turnaround. Der vollständige Bericht wird am 18. August präsentiert. Dank der ergriffenen Kostenoptimierungsmaßnahmen und der zuletzt deutlich spürbaren Erholung der Nachfrage blickt das Management zuversichtlich auf die 2. Jahreshälfte.
Dt. Bank neue Strafe; (B):
Wegen ungenügender Maßnahmen gegen Geldwäsche hat die US-Notenbank Fed eine Strafe von 186
Mio. $ gegen das Geldhaus verhängt. Als Begründung hieß es, dass die Bank in den Jahren 2015 und 2017 festgestellte Mängel noch nicht behoben habe. Zusätzlich gab es unzureichende Kontrollen in Bezug auf ihre frühere Geschäftsbeziehung zur estnischen Tochter Danske Bank. Die Danske Bank hat zugegeben zwischen 2008 und 2016 US-Banken betrogen zu haben und ist zu einer Milliarden-Geldbuße verurteilt worden. Die gegen die Dt. Bank verhängte Strafe sei zu einem Großteil durch in früheren Quartalen gebildete Rückstellungen gedeckt, hieß es von Konzernseite.
Leifheit vorläufig besser; (B):
Höhere Verkaufspreise und der Fokus auf profitable Produkte haben dem Hersteller von Haushaltswaren ersten Berechnungen zufolge Rückenwind im 1. Halbjahr gegeben. Zwar wird das gesamte Zahlenwerk erst am 10. August veröffentlicht, einige Ergebnisse hat der Konzern jedoch bereits vorgelegt. So legte der Umsatz von Januar bis Juni um 1,3 % auf 138,1 Mio. € zu. Das Ebit schaffte im 2. Quartal den Sprung in die schwarzen Zahlen und auf Halbjahressicht erholte es sich auf 4,8 (2,1) Mio. €.
Ludwig Beck mit durchwachsenem Halbjahr; (B):
Die anhaltend hohe Inflation hat dem Modekonzern im Q2 zu schaffen gemacht. Nach einem starken Auftaktquartal hat sich das Geschäft im 2. Jahresviertel merklich abgeschwächt. Dennoch erwirtschaftete das Unternehmen in den vergangenen 6 Monaten einen Bruttowarenumsatz von 37,1 (34,0) Mio. €. Das Ebit verharrte mit –0,3 (–0,4) Mio. € hingegen weiterhin im Verlustbereich. Nach Steuern trat Ludwig Beck mit einem Verlust von –0,8 Mio. € auf der Stelle. Das Management hat seine Jahresziele dennoch bekräftigt und erwartet für 2023 weiterhin einen Bruttowarenumsatz von 88 bis 92 (83,8) Mio. €. Das Ebit soll zwischen 4,0 und 5,0 Mio. € landen, nach 4,9 Mio. € im Vorjahr.
SHS Viveon sieht sich auf Kurs; (B):
Der Stabilisierungskurs des Anbieters softwarebasierter Lösungen scheint langsam Früchte zu tragen. Im 1. Halbjahr 2023 setzte das Unternehmen nach bisher untestierten Zahlen mit 4,4 (4,3) Mio. € etwas mehr um. Mit einem Ebitda von 162 (–837) T€ schaffte das Unternehmen zudem den Turnaround. Auf Jahressicht werden weiterhin Erlöse auf Vorjahresniveau (9,1 Mio. €) sowie ein in etwa ausgeglichenes Ebitda (–2,7 Mio. €) erwartet. Am 19. September stellt das Management den finalen Halbjahresbericht vor.
Surteco Sondereffekt belastet; (B+):
Vorläufigen Berechnungen zufolge steigerte der Spezialist für Oberflächentechnologien in den ersten 6 Monaten seinen Umsatz auf 428 (415) Mio. €. Das Ebit setzte aufgrund eines Sondereffekts auf 7,6 (33,5) Mio. € zurück. Vor allem die Einmalkosten im Zuge der Übernahme von Omnova belasteten das Ergebnis. Das Management hat zwar Restrukturierungsmaßnahmen beschlossen, diese werden jedoch im 2. Halbjahr erneut das Ergebnis belasten. Daher wird für 2023 ein Umsatz unter der ursprünglichen Spanne von 920 bis 950 (747,7) Mio. € erwartet. Das Ebit soll sich zwischen 20 und 30 (40,2) Mio. € einfinden. Ab 2024 soll das Ebit dann dauerhaft bei über 60
Mio. € landen.
Bike24 senkt Ausblick; (B):
Nachdem sich die Konsumentenstimmung auch im 2. Quartal nicht merklich gebessert hat, musste der Online-Fahrradhändler nun seine Ziele für das Gesamtjahr nach unten korrigieren. Nach ersten Berechnungen wurde das 2. Quartal mit einem Umsatzrückgang von etwa 6,1 % (Q2 2022: 67,0 Mio. €) und einer bereinigten Ebitda-Marge von 0,9 (7,9) % abgeschlossen. Der testierte Halbjahresbericht ist für den 10. August angekündigt. Aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage erwartet das Management nun einen Umsatzrückgang von –5 bis –10 (zuvor: bis zu +10) %. Die bereinigte Ebitda-Marge soll zwischen –1 und +1 (bisher: 0 bis +3,5) % landen.