Die Berichtssaison hat ihren Höhepunkt bereits in den vergangenen Wochen erreicht – einige "Nachzügler" haben dennoch in den vergangenen Tagen Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr aber auch das 1. Quartal 2024 abgeliefert. Der ES hat Ihnen eine Übersicht hierzu zusammengestellt.
NFON steigert Ergebnisse; (A–):
U.a. dank einer erfolgreichen Kundenakquise ist der Spezialist für Kommunikationslösungen in den ersten 3 Monaten des laufenden Jahres weiter gewachsen. Bei Erlösen von 21,2 (20,8) Mio. € stieg der Anteil der wiederkehrenden Umsätze leicht auf 93,6 (93,1) %. Das bereinigte Ebitda kletterte auf 2,8 (2,0) Mio. € und das Konzernergebnis landete bei 0,5 Mio. €, nach 28 T€ im Vorjahr. Für die kommenden Monate hat sich der Vorstand weiteres Wachstum auf die Fahne geschrieben und die Ziele für 2024 bestätigt (vgl. ES 11/24).
Cyan Neuaufstellung abgeschlossen; (B):
Der IT-Spezialist hat sein Geschäft neu aufgestellt und ist nur noch im Bereich Cybersecurity tätig. Im abgelaufenen Jahr landete der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen bei 4,7 (3,8) Mio. €. Das Ebitda verharrte mit –4,47 (–4,36) Mio. € in den roten Zahlen. Auch nach Steuern weitete das Unternehmen seinen Verlust auf –20,72 (–14,71) Mio. € aus. Für 2024 rechnet das Management mit einer besseren Entwicklung und stellt Erlöse von 6,6 bis 7,4 Mio. € in Aussicht.
Endor erzielt Einigung; (B–):
Im Rahmen der Restrukturierungsmaßnahmen hat sich der Vorstand mit Zustimmung der kreditgebenden Banken und des Aufsichtsrats auf konkrete Schritte mit dem amerikanischen Unternehmen CONSAIR geeinigt. Zunächst ermöglichen die Amerikaner eine Zwischenfinanzierung. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit soll Endor außerhalb eines Insolvenzverfahrens nach dem Gesetz zur Stabilisierung und Restrukturierung von Unternehmen (StaRUG) saniert werden. Für Mitte Juni wird die Unterzeichnung einer verbindlichen Vereinbarung erwartet. Im Rahmen dieser soll CORSAIR den Hersteller von High-End-Lenkrädern und Pedalen vollständig übernehmen.
Nabaltec mit rückläufigem Umsatz; (B):
Der Hersteller flammenhemmender Produkte hat in den ersten 3 Monaten im Rahmen der eigenen Erwartungen abgeschnitten. In beiden Produktsegmenten (Funktionale Fülllstoffe und Spezialoxide) blieb der Umsatz konjunkturbedingt hinter den Vorjahreswerten zurück. Auf Unternehmensebene landeten die Erlöse bei 54 (57) Mio. €. Das Ebit hielt sich dagegen mit 5,0 (5,2) Mio. € beinahe auf Vorjahresniveau. Beim Periodenergebnis schnitt der Konzern mit 3,4 (3,1) Mio. € sogar etwas besser ab. Die Jahresziele haben weiterhin Bestand (vgl. ES 18/24).
Noratis sieht rot; (B):
Der Immobilienkonzern ist in 2023 tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Umsatz brach von 85,6 Mio. € im Vorjahr auf 60,2 Mio. € ein. Das Ebit sackte auf 3,5 (12,5) Mio. € ab, und unterm Strich krachte das Unternehmen mit –11,0 Mio. € sogar in die Verlustzone. Im Vorjahr erwirtschaftete Noratis hier noch einen Gewinn von 8,3 Mio. €. Für 2024 wird mit einem leicht positiven Ebit gerechnet. Zudem avisiert der Vorstand ein deutlich negatives Ergebnis vor Steuern (2023: –14,5 Mio. €).
Baader Bank schafft Turnaround; (B):
Zwischen Januar und März lief es für die Bank vor allem bei den Handelsumsätzen wieder besser. Die Gesamterträge fuhren um 32 % auf 62,2 Mio. € vor. Das Vorsteuerergebnis konnte auf 9,9 (1,8) Mio. € deutlich ausgebaut werden, und auch das Konzernergebnis schaffte mit 4,3 (–0,3) Mio. € den Sprung in die schwarzen Zahlen. In 2024 soll der Gewinn vor Steuern über dem Vorjahresniveau von 4,0 Mio. € landen.
Ad pepper dämmt Verlust ein; (B+):
Die anhaltende Kundenzurückhaltung hat dem Online-Werbevermarkter auch im 1. Quartal 2024 zu schaffen gemacht. Nichtsdestotrotz schnitt das Unternehmen insgesamt besser ab als noch im Vorjahr. So hielt sich der Umsatz mit 5,2 (5,2) Mio. € auf Vorjahresniveau, und das Ebit schaffte mit 8 (–581) T€ sogar den Turnaround. Unterm Strich konnte der Verlust auf –24 (–626) T€ eingedämmt werden.
Adler Group weitet Verlust aus; (C):
Von Januar bis März drückten Portfolioveräußerungen die Nettomieteinnahmen um 4 % auf 51 Mio. €. Das FFO I krachte mit –27 (16) Mio. € in die Verlustzone. Unterm Strich weitete der Immobilienkonzern den Periodenverlust auf –81,2 (–54,5) Mio. € aus. Immerhin konnte sich das Unternehmen mit einem Großteil seiner Gläubiger auf Zugeständnisse bei der Bedienung der Schulden einigen. Die Gläubiger erhalten demnach 75 % der Stimmrechte sowie eine Option auf künftige Gewinnbeteiligungen. Im Gegenzug wird die Fälligkeit bestehender Schulden auf Dezember 2028, Dezember 2029 und Januar 2030 verschoben. Der Entscheidung müssen sowohl die Gläubigerversammlung als auch eine außerordentliche HV noch zustimmen.