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Neuigkeiten von der Heimatbörse

Langsam aber sicher geht auch in Deutschland die Berichtssaison los. Neben ersten vorläufigen Ergebnissen, stellten einige Unternehmen auch bereits vollständige Halbjahreszahlen vor. Neben erwartungsgemäßen Entwicklungen gab es auch die eine oder andere Überraschung. Zudem mussten einige Konzerne ihre Gesamtjahresziele nochmals nachjustieren.  

H&R  gemischte Ergebnisse; (B):

Nach einem schwächeren Q2 gaben die vorläufigen Halbjahreszahlen ein gemischtes Bild ab (Bericht: 15. August). Während sich der Umsatz des Spezialchemiekonzerns mit 675,6 (699,6) Mio. € rückläufig zeigte, sorgte eine stabile Entwicklung im Segment ChemPharm Sales für einen Ebitda-Anstieg auf 41,1 (39,4) Mio. €. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn setzte indes auf 2,8 (3,7) Mio. € zurück.

Umweltbank  wird zuversichtlicher; (B+):

Eine hohe Nachfrage im Kreditgeschäft bescherte dem Finanzinstitut auf Halbjahressicht einen höheren Gewinn. Die Gesamterträge fuhren auf 38,2 (30,1) Mio. € vor. Der Überschuss sprang dabei auf 5,6 (1,5)
Mio. € an. Zur Entlastung der Kapitalquote hatte das Finanzinstitut im 1. Quartal 2024 Wertpapiere aus dem Eigenbestand veräußert, wodurch sich noch für 2023 ein zu berücksichtigender Bewertungsbedarf in Höhe von 10 Mio. € ergab. Dieser wurde durch die Auflösung bestehender Reserven vollständig kompensiert und hatte damit keinen Einfluss auf die Ergebnisse 2023. Für 2024 verbessern sich damit jedoch die Aussichten. Vor Steuern werden nun –5,0 bis –10,0 (–5,6) Mio. € anvisiert, nachdem bisher –15 bis –20 Mio. € erwartet wurden. Der Jahresüberschuss wird weiterhin im positiven Bereich angepeilt (Vj.: 0,7 Mio. €).

MLP  optimistisch; (B+):

Ersten Berechnungen zufolge kletterte das Ebit der Finanzgruppe in den ersten 6 Monaten auf knapp 49,0 (37,4) Mio. €. Der vollständige Bericht ist für den 14. August angekündigt. Dank der positiven Entwicklung blickt der Vorstand zuversichtlich auf das Gesamtjahr und erwaret nun, dass obere Ende der in Aussicht gestellten Ebit-Spanne von 75,0 bis 85,0 Mio. € erreichen zu können. Im Vorjahr standen 70,7 Mio. € in der Bilanz.

mVISE  legt vorläufige Zahlen vor; (B):

Im 1. Halbjahr belasteten den IT-Dienstleister Einmalaufwendungen und außerordentliche Personalmaßnahmen, wobei die Ergennisse der Tochter opcyc GmbH erstmals in den Ergebnisse einflossen. Nach bisher untestierten Zahlen fielen die Umsätze dennoch auf 4,8 (7,8) Mio. € zurück. Das sich im Umbau befindende Unternehmen erreichte dabei ein Ebitda in Höhe von 0,31 (0,74) Mio. €. Der vollständige Bericht ist für Ende August angekündigt.

Auto1  liefert erste Ergebnisse; (B):

Mit einem Absatzplus von 17 % auf 166.292 Fahrzeuge verabschiedet sich der Online-Autohändler ersten Berechnungen zufolge aus der 1. Jahreshälfte. Der Umsatz fuhr auf 1,52 (1,34) Mrd. € vor. Mit einem bereinigten Ebitda von 20,7 (–14,8) Mio. € schaffte der Konzern zudem nicht nur den Turnaround sondern erreichte auch das höchste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Am 11. September folgt der vollständige Halbjahresbericht.

KSB  bestätigt Ausblick; (B+):

Der Pumpen- und Armaturenhersteller hat das 1. Halbjahr erfolgreich abgeschlossen und die Jahresziele bestätigt (vgl. ES 18/24). Von Januar bis Juni kletterte der Auftragseingang um 2,2 % auf 1,65 Mrd. €. Umsatzseitig stand ebenfalls ein Plus von 3,7 % auf 1,44 Mrd. € in den Büchern. Das Ebit fuhr auf 116,3 (112,1) Mio. € vor, nach Steuern setzte das Ergebnis indes auf 70,4 (74,1) Mio. € zurück. In den kommenden drei Jahren stellt der Konzern sein SAP-System auf das SAP S/4HANA um, was zu Einmalaufwendungen führt.

Gesco  senkt Ziele; (B):

Bisher ist die Industriegruppe davon ausgegangen, dass sich das Geschäft im 2. Halbjahr erholt – da sich bisher jedoch keine Verbesserung erkennen lässt, hat der Vorstand die Prognose für 2024 angepasst. Ersten Berechnungen zufolge fiel der Umsatz von Januar bis Juni auf 252,8 (292,1) Mio. €. Das Ebit brach dabei auf 6,6 (22,8) Mio. € ein. Hier machten sich unter anderem Projektverschiebungen negativ bemerkbar. Nach Anteilen Dritter stand mit 2,0 (14,3) Mio. € ebenfalls deutlich weniger in der Bilanz (Bericht: 13. August). Für 2024 wird nun mit Erlösen von 520 bis 540 (bisher: 570–590) Mio. € gerechnet. Das Konzernergebnis soll nun zwischen 8 und 12 (zuvor: 26–28) Mio. € landen.

Indus Holding  wird vorsichtiger; (B+):

Da sich die gesamtwirtschaftliche Lage nicht wie erwartet deutlich verbessert, blickt die Beteiligungsholding zurückhaltender auf den Gesamtjahresverlauf. Für 2024 wird nun mit Erlösen zwischen 1,7 und 1,8 Mrd. € gerechnet, nachdem bisher 1,85 bis 1,95 Mrd. € in Aussicht gestellt wurden (2023: 1,8 Mrd. €). Beim Ebit werden nun 125,0 bis 1450,0 (149,6) Mio. € anvisiert. Bisher standen 145 bis 165 Mio. € auf der Agenda. Der Bericht zum 1. Halbjahr wird am 13. August präsentiert.

Heidelberger Druck  mit Rekordaufträgen; (B+):

Dank einer starken Nachfrage auf der Branchenmesse Drupa ist der Maschinenbauer mit 701 (591) Mio. € mit dem höchsten Ordereingang seit 2016 ins Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende März) gestartet. Die anhaltende Kaufzurückhaltung vor der Messe sorgte im Q1 indes für einen Umsatzrückgang auf 403 (544) Mio. €. Beim Ebitda rutschte das Unternehmen derweil sogar mit –9 (42) Mio. € in die roten Zahlen. Nach Steuern stand mit –42 (10) Mio. € ebenfalls ein Verlust in den Büchern. Aufgrund des hohen Auftragsbestands von 923 (877)
Mio. € erwartet das Management auf Jahressicht beim Umsatz und der bereinigten Ebitda-Marge Ergebnisse auf Vorjahresniveau (Umsatz: 2,4 Mrd. €, ber. Ebitda-Marge: 7,2 %).   

BB Biotech  besser; (B+):

Der Investor im Bereich Biotechnologie hat nach einem positiven Jahresauftakt auch auf Halbjahressicht den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Nach Steuern verbuchte das Unternehmen einen Gewinn in Höhe von 173 Mio. CHF, nach noch einem Verlust von –267 Mio. CHF im Vergleichszeitraum.

Cenit  setzt Umsatzwachstum fort; (A-):

In den ersten 6 Monaten steigerte der IT-Dienstleister seinen Umsatz um 13,6 % auf 99,4 Mio. €. Dabei trugen alle Geschäftsbereiche zu dem Anstieg bei, und die Erlöse mit eigener Software verbuchten sogar ein Plus von 21,7 % auf 9,3 Mio. €. Höhere Abschreibungen im Zusammenhang mit Unternehmenszukäufen sowie Akquisitionen drückten das Ebit indes auf 2,01 (2,62) Mio. €. Das Konzernergebnis setzte derweil deutlich von 1,8 Mio. € auf 360 T€ zurück. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von 195,0 bis 202,0 Mio. €, nach 184,7 Mio. € im Vorjahr. Das Ebit soll in einer Bandbreite von 11,7 bis 12,2 (9,2) Mio. € landen. Hier sind Akquisitionseffekte nicht berücksichtigt.