In den USA hat die Berichtssaison traditionell mit den Großbanken begonnen. Auch hierzulande sind die Unternehmen derzeit mit der Erstellung ihrer Jahresabschlüsse beschäftigt. Auch wenn die Veröffentlichungen noch ein wenig dauern, gibt es doch erste Hinweise, ob die selbst gesteckten Ziele erreicht werden konnten. Daher kam es zuletzt zu einigen Prognoseanpassungen sowie der Veröffebntlichung erster vorläufiger Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024.
Fraport steigert Passagierzahlen; (B+):
Zwar blieben die Fluggastzahlen in 2024 weiterhin gut 13 % hinter dem Rekordjahr 2019 zurück, im Vergleich zu 2023 steht bei dem Betreiber des Frankfurter Flughafens dennoch ein Plus von knapp 4 % in den Büchern. An den von Fraport betriebenen Flughäfen im Ausland lief es derweil noch besser. „Hier haben die meisten Airports stärker als Frankfurt zugelegt und oft auch neue Passagierrekorde erzielt“, so CEO Stefan Schulte. Zuletzt hatte der Konzern seine Prognose für Fluggäste von ursprünglich 65 Mio. auf gut 61 Mio. reduziert. Als einen Grund nannte Schulte die erneut hohen staatlichen Abgaben für den Flugverkehr in Deutschland.
Rheinmetall darf Joint Venture gründen; (B+):
Das Bundeskartellamt hat dem Gemeinschaftsunternehmen Leonardo Rheinmetall Military Vehicles, kurz LRMV, grünes Licht gegeben. „Die Aktivitäten von Rheinmetall und Leonardo ergänzen sich; es gibt keine nennenswerten Überschneidungen der bisherigen Geschäftsaktivitäten“, begründete Kartellamtschef Andreas Mundt die Entscheidung. Das gemeinsam mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo geführte Unternehmen soll Schützen- und Kampfpanzer sowie Spezialfahrzeuge zur Brückenlegung bauen und setzt auf Großaufträge des italienischen Heeres. Die beiden Unternehmen halten jeweils zu 50 % an dem Joint Venture. Derweil konnte der Autozulieferer und Rüstungskonzern auch eigenständig zwei Aufträge einfahren. Zum Einen hat die italienische Armee ein Flugabwehrsystem des Typs Skynex im Wert von 73 Mio. € geordert. Der geschlossene Vertrag beinhaltet zudem die Option auf die Lieferung von drei weiteren Systemen mit einem Gesamtwert von 204 Mio. €. Zum anderen hat die deutsche Bundeswehr 568 Militär-Lastwagen bestellt. Bis November 2025 soll die Auslieferung erfolgen.
Bike24 passt Ausblick an; (B–):
Zwar setzte sich die positive Entwicklung des 3. Quartals im letzten Jahresviertel fort, die Schwäche des Q1 konnte jedoch nicht ausgeglichen werden, daher hat der Fahrradhändler seine Umsatzziele für 2024 korrigiert. Die Erlöse sollen sich nun in einer Spanne von –0,6 bis +0,3 % entwickeln. Bisher wurde das untere Ende der Bandbreite von +1 bis +5 % anvisiert, nach 226,3 Mio. € in 2023. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich derweil weiterhin zwischen +0,7 und +4,2 (–1,3) % einfinden. Einen Termin für die testierten Zahlen gibt es jedoch noch nicht.
MBB liefert positive Ergebnisse; (B+):
Ersten Berechnungen zufolge schob die positive Entwicklung von Friedrich Vorwerk die Ergebnisse der Beteiligungsgesellschaft in 2024 an. Demnach fuhren die Erlöse um 11 % auf rund 1,06 Mrd. € vor. Die bereinigte Ebitda-Marge kletterte dabei auf mehr als 13,0 (8,4) % vor und übertraf damit auch die eigenen Ziele von 12 % Marge. Für den 31. März ist der finale Geschäftsbericht angekündigt.
Verbio technische Probleme belasten; (B):
Probleme bei einer Anlage in den USA haben das Management des Biokraftstoffherstellers veranlasst, die Guidance für das Geschäftsjahr 2024/25 (per 30. Juni) zu reduzieren. Beim Ebitda wird nun ein mittlerer zweistelliger Mio.-€-Bereich in Aussicht gestellt. Bisher wurden 120 bis 160 Mio. € anvisiert, nachdem im Vorjahr 240,3 Mio. € in den Büchern standen. Auch der anhaltend schwache Biodieselpreis macht dem Unternehmen seit einiger Zeit zu schaffen.