Langsam aber sicher legen auch die letzten Unternehmen ihre Quartalsberichte vor, und läuten damit das Ende der Halbjahresberichts-Saison ein. Die eine oder andere Prognoseanpassung gab es aber dennoch.
MBB steigert Ergebnisse; (B+):
Dank einer positiven Entwicklung von Friedrich Vorwerk steigerte die Beteiligungsgesellschaft den Umsatz in der 1. Jahreshälfte auf 467,0 (427,2)
Mio. €. Das Ebitda sprang auf 55,8 (31,9) Mio. € und nach nicht beherrschenden Anteilen verbesserte sich der Gewinn auf 14,2 (2,4) Mio. €. Auf Gesamtjahressicht wird mit Erlösen von 1,0 Mrd. € gerechnet, nach 954,6 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich nun bei über 10,0 (8,4) % einfinden. Bisher wurden 10,0 % anvisiert.
Maternus Kliniken mit vorl. Ergebnissen; (B–):
Ersten Berechnungen zufolge hat der Betreiber von Senioren- und Pflegeeinrichtungen im 1. Halbjahr mit 57,0 (50,7) Mio. € mehr umgesetzt. Das Ebitda erreichte 7 (–1) Mio. €. Der vollständige Bericht wird am 30. September vorgestellt. Dann könnte auch eine Anpassung der Ziele für 2024 erfolgen. Bisher wird mit einem Ebitda leicht über Vorjahresniveau (4,5 Mio. €) gerechnet.
Daldrup & Söhne hebt Ausblick an; (B+):
Nach bisher untestierten Zahlen konnte der Bohrtechnik-Spezialist im 1. Halbjahr das Ebit mit 3,0 (1,4) Mio. € mehr als verdoppeln. Der vollständige Bericht ist für den 30. September angekündigt. Aufgrund der starken Entwicklung in den ersten 6 Monaten avisiert der Vorstand auf Jahressicht eine Ebit-Marge von 7 bis 9 %, nachdem bisher 5 bis 7 % in Aussicht gestellt wurden. In 2023 standen 5,3 % in den Büchern.
Rhön-Klinikum setzt Wachstum fort; (B):
Der Klinik-Betreiber konnte im 2. Quartal den Erholungskurs vom Jahresbeginn fortsetzen und verbuchte auf Halbjahressicht einen Umsatz von 775,5 (728,2) Mio. €. Das Ebitda kletterte von 45,2 Mio. auf 49,1 Mio. €. Unterm Strich stand ein Konzernergebnis von 20,6 (12,2) Mio. € in der Bilanz. Für 2024 werden Erlöse von 1,6 (1,5) Mrd. € erwartet, +/–5 %. Das Ebitda soll sich in einer Bandbreite von 110,0 bis 120,0 (105,9) Mio. € bewegen.
Highlight Communications sieht weiter rot; (B):
Im 1. Halbjahr nahmen die Erlöse des Medienunternehmens im Segment Film produktionsbedingt ab und konnten durch eine bessere Entwicklung im Bereich Sport und Event nicht abgefangen werden. Die Erlöse gaben auf Konzernebene auf 182,9 (186,3) Mio. CHF nach. Dank der Erholung im Sport und Event-Geschäft konnte der Ebit-Verlust auf –5,8 (–10,4) Mio. CHF eingedämmt werden. Unterm Strich verharrte Highlight Comm. mit –12,0 (–18,8) Mio. CHF weiter in der Verlustzone. Die Streiks der amerikanischen Drehbuchautoren und Schauspieler sind zwar beendet, dadurch sind jedoch einige Produktionen verschoben worden. Auf eine konkrete Prognose verzichtet das Management weiterhin.
Aroundtown dämmt Verlust ein; (B–):
In den ersten 6 Monaten gelang es dem Gewerbeimmobilien-Spezialisten seinen Verlust zu reduzieren. Die Nettomieteinnahmen fuhren auf 587,6 (596,0) Mio. € und das FFO I auf 154,1 (175,3) Mio. € zurück. Der Periodenverlust reduzierte sich auf –329,6 Mio. €, nach –1,3 Mrd. € im Vorjahreszeitraum. Auf Gesamtjahressicht wird das Management derweil etwas zuversichtlicher und hat die Guidance für das FFO I von 280 bis 310 Mio. € auf 290 bis 320 (332) Mio. € angehoben.
DBAG Verkäufe belasten; (B):
Im bisherigen Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) hat das Private-Equity-Unternehmen vier Veräußerungen und zwei neue Investitionen getätigt. Diese führten auf 9-Monatssicht zu einem Rückgang des Konzernergebnisses auf 25,7 Mio. €, nach 114,3 Mio. € im Vorjahr.
VIB Vermögen schwächelt; (B):
Der zur Branick-Group (DIC Asset) gehörende Immobilienkonzern verbuchte von Januar bis Juni Bruttomieteinnahmen von 41,1 (46,4) Mio. €. Dank Verkäufen verbesserte sich das FFO leicht auf 39,97 (37,29) Mio. €. Unterm Strich verlor das Konzernergebnis von 63,4 Mio. auf 22,6 Mio. €. Trotz der insgesamt schwachen Entwicklung ist das Management zuversichtlicher für das Gesamtjahr und hat die Guidance für die Bruttomieteinnahmen 2024 auf 85 bis 89 (zuvor: 72–78) Mio. € angehoben. Beim FFO werden nun 74 bis 78 (bisher: 62–68) Mio. € anvisiert.
Exasol besser; (B):
Zwischen Januar und Juni steigerte der Anbieter von Softwarelösungen seine Erlöse auf 19,4 (17,8) Mio. €. Das Ebitda schaffte mit 0,7 (–3,4) Mio. € sogar den Turnaround. Unterm Strich konnte der Verlust auf –262,37 T€ eingedämmt werden, nach –4,98 Mio. € im Vergleichszeitraum. Für 2024 wird mit einem Erlöseplus von 10 bis 15 % gerechnet, nach 35,1 Mio. € im Vorjahr. Das Ebitda soll auch auf Jahressicht den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffen. In 2023 standen noch –5,4 Mio. € in den Büchern.
Singulus Technologie mit Halbjahreszahlen; (B):
In den ersten 6 Monaten 2024 erholte sich der Auftragsbestand des Maschinenbauers auf 70,4 (67,2) Mio. €. Während der Umsatz leicht auf 40,7 (41,7) Mio. € nachgab, schaffte das Ebit mit 1,2 (–0,7) Mio. € den Sprung in die Gewinnzone. Der Periodenverlust reduzierte sich auf –0,2 (–1,8) Mio. €. Für das Gesamtjahr wird mit Erlösen zwischen 95,0 und 105,0 (73,2) Mio. € gerechnet. Das Ebit soll mit 3,0 bis 6,5 Mio. € im positiven Bereich landen, nach –10,1 Mio. € in 2023.
Francotyp-Postalia bestätigt Ziele; (B+):
Der Produzent von Frankier- und Kurvertiermaschinen verzeichnete in der 1. Jahreshälfte einen Umsatzrückgang auf 116,2 (124,6) Mio. €. Außerplanmäßige Abschreibungen drückten das Ebitda auf 14,1 (15,3) Mio. €. Ein verbessertes Zins-, Finanz- und Ertragssteuerergebnis konnte den Ebitda-Rückgang indes überkompensieren und sorgte für einen Anstieg des Konzernergebnisses auf 2,8 (0,9) Mio. €. Die zuletzt angepasste Prognose für das Gesamtjahr hat der Vorstand bestätigt (vgl. ES 32/24).