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Neuigkeiten vom Börsenparkett

Die Meldungsflut der Unternehmen hierzulande will nicht abreißen – so haben auch zuletzt wieder einige Konzerne ihre Prognosen angepasst, erste Ergebnisse veröffentlich oder sogar ihr finales Zahlenwerk zum 1. Halbjahr vorgestellt. Der ES hat einige Meldungen für Sie kompakt zusammegestellt. 

Fortec Elektronik  im Rahmen der Erwartungen; (A–):

Ersten Berechnungen zufolge landete der Umsatz des Systemzulieferers von Elektronikprodukten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende Juni) mit 95,0 (105,9) Mio. € im Rahmen der Erwartungen (95,0 bis 100,0 Mio. €). Auch das Ebit erreichte mit 7,0 (10,7) Mio. € gerade eben die anvisierte Spanne von 7,0 bis 9,5 Mio. €. Unterm Strich setzte der Gewinn auf 5,4 (7,6) Mio. € zurück. Am 30. Oktober dürfte mit den endgültigen Ergebnissen dann auch eine Prognose für das angebrochene Geschäftsjahr folgen.

Rheinmetall  kauft zu; (B+):

Der Düsseldorfer Konzern übernimmt den US-Fahrzeugspezialisten Loc Performance. Dem vereinbarten Kaufpreis liege ein Unternehmenswert von 950 Mio. $ zugrunde, teilte das Unternehmen mit. Durch die Übernahme weitet Rheinmetall sein Geschäft mit dem US-Militär aus und schafft weitere Zugänge für seine Technologien in Nordamerika. Zudem stärkt Rheinmetall mit Blick auf angestrebte volumenstarke Groß­aufträge für Fahrzeugprogramme der U.S.-Armee mit einem Gesamtpotenzial von über 60
Mrd. $ seine Fertigungs­kapazitäten in den USA. Damit sind die Düsseldorfer einer von zwei verbliebenen Teilnehmern in der nun laufenden Prototypenphase des Programmes XM30, welches der Einführung einer neuen Generation von Schützenpanzern dient. Das Volumen wird mit rund 45 Mrd. $ für rund 4.000 Schützenpanzer geschätzt. Weiterhin bewirbt sich Rheinmetall um das Common Tactical Truck (CTT)-Programm, welches ein Volumen von rund 16 Mrd. $ für rund 40.000 LKW umfasst.

q.beyond  sieht sich im Plan; (B+):

Der IT-Dienstleister schließt das 1. Halbjahr 2024 mit einem leichten Umsatzanstieg auf 94,4 (93,0) Mio. € ab. Beim Ebit konnte das Minus von –6,9 Mio. € zudem auf –2,1 Mio. € reduziert werden. Der Halbjahresverlust konnte ebenfalls auf –1,9 (–7,7) Mio. € eingedämmt werden. „Die Ertrags- und Finanzkraft von q.beyond steigt auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen“, so CEO Thies Rixen. Man sei „auf einem sehr guten Weg, die ehrgeizigen Ziele der Strategie 2025 zu erreichen“, so der Manager weiter. Die Ziele für 2024 haben weiterhin Bestand (vgl. ES 11/24).

BVB  mit vorläufigen Zahlen; (B):

Der Bundesligist erwirtschaftete nach ersten Zahlen im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende Juni) sowohl den höchsten Konzernumsatz als auch die höchste Bruttokonzerngesamtleistung seiner Unternehmensgeschichte. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen „der sportliche Erfolg in der UEFA Champions League“ aber auch deutlich verbesserte Brutto-Transferentgelte. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Konzernumsatz um 21,7 % auf 509,1 Mio. € und das Ebitda auf 150,3 (123,2) Mio. €. Das Konzernergebnis verbesserte sich insgesamt von 9,7 Mio. auf 44,3 Mio. € (Bericht: 27. September). Finanzgeschäftsführer Thomas Treß kündigte zudem an, dass den Aktionären erstmals seit Jahren wieder eine Dividende von 0,06 € je Aktie ausgezahlt werden soll (HV: 25. November).

Mutares  bestätigt Prognose; (B):

Die Beteiligungsgesellschaft sieht sich nach dem 1. Halbjahr, trotz Verlust, auf Kurs zu ihren Jahreszielen. Demnach stiegen die Erlöse um 15 % auf 2,6 Mrd. €. Das Ebitda brach hingegen auf 71,6 (405,4) Mio. € ein. Unter dem Strich entfiel auf die Anteilseigner unter anderem wegen höherer Abschreibungen und einem schwächeren Finanzergebnis ein Verlust von –156,1 Mio. €, nach einem Gewinn von 276,7 Mio. € im Vorjahreszeitraum. 2024 soll der Umsatz im besten Fall um über ein Drittel auf 5,7 bis 6,3 Mrd. € wachsen. Der Jahresüberschuss soll zwischen 108,0 und 132,0 (102,5) Mio. € liegen.

Ceconomy  Fußball-EM pusht; (A–):

Im Quartal bis Ende Juni hatte die Fußball-EM dem Elektronikhändler einen Wachstumsschub verliehen. Unternehmensangaben zufolge interessierten sich die Verbraucher besonders für Fernsehgeräte. Der Konzernerlös legte währungs- und portfoliobereinigt um 6,6 % auf 4,9 Mrd. € zu. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern verringerte sich um 9 Mio. € auf –51 Mio. €. Auch nach Steuern konnte der Fehlbetrag um 12,5 % auf –162 Mio. € verringert werden. Vor diesem Hintergrund gibt sich das Unternehmen etwas optimistischer für das bis Ende September lfd. Geschäftsjahr 2023/24. Konzernchef Karsten Wildberger visiert demnach ein Plus von „mehr als 3 %“ an. Bislang hatte das Unternehmen ein „leichtes“ Wachstum gegenüber dem Vorjahreswert von 22,2 Mrd. € in Aussicht gestellt.

Evotec  sieht weiter rot; (B+):

Der Pharmawirkstoffforscher und -entwickler ist im 2. Quartal tiefer in die Verlustzone abgerutscht. Zwar stieg der Umsatz um gut 7 % auf 182,1 Mio. €, nach Steuern stand jedoch ein Fehlbetrag von –95,0 Mio. € und damit gut sechsmal so viel wie noch im Vergleichszeitraum mit –14,9 Mio. €. Evotec hatte bereits vergangene Woche die Prognose für dieses Jahr deutlich gestutzt (vgl. ES 33/24). „Wir bewegen uns in einem schwierigeren Marktumfeld, vor allem bedingt durch die Verlangsamung der Ausgaben für frühe Phasen der Forschung und Entwicklung“, so Vorstand Dr. Christian Wojczewski. Derweil gab der Manager bekannt, dass im Zuge des Umbaus bis zu 400 Stellen auf dem Prüfstand stehen.

Douglas  verdient operativ mehr; (B):

Dank verbesserter Abläufe bei Lieferungen konnte die Parfümeriekette im
3. Quartal 2023/24 ihre Kosten reduzieren und damit im Tagesgeschäft mehr verdienen. Der Umsatz konnte auf 977,1 (910,5) Mio. € gesteigert werden. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % auf knapp 163 Mio. €. Unter dem Strich rutschte Douglas allerdings noch tiefer in die roten Zahlen: Nach einem Fehlbetrag von –26,1 Mio. € ein Jahr zuvor vergrößerte sich das Minus auf –71,6 Mio. €. Grund dafür waren nach Konzernangaben negative Einmaleffekte aus der Rückzahlung von Anleihen im Rahmen des Börsengangs im März.

PNE  mit Lieferproblemen; (B):

Liefer- und wetterbedingte Verzögerungen haben den Windkraft- und Photovoltaik-Projektierer im 1. Halbjahr belastet. Auch drückten das geringere Windaufkommen und die gesunkenen Strompreise auf das Ergebnis. Zwar konnten die Erlöse leicht auf 60,6 (57,1) Mio. € gesteigert werden, das Ebit fiel mit –6,9 Mio. € jedoch in den negativen Bereich, nach einem Gewinn von 2,0 Mio. € im Vorjahr. Nach Steuern rutschte das Ergebnis mit –20,2 (–14,1) Mio. € ebenfalls tiefer in die roten Zahlen. „Auch wenn die Ergebnisse im
1. Halbjahr noch nicht da sind, wo wir sie gerne sehen würden, sind wir zuversichtlich, im 2. Halbjahr aufzuholen und unser geplantes Ergebnis für das Gesamtjahr zu erreichen“
, so Interimschef Per Pedersen.

HomeToGo  bestätigt Ausblick; (A–):

Im 1. Halbjahr erzielte der Ferienwohnungsexperte ein Umsatzwachstum auf 89,3 (64,7) Mio. €. Das bereinigte Ebitda blieb mit –19,05 (–23,41) Mio. € zwar weiterhin im roten Bereich, konnte jedoch verringert werden. Dies gilt auch für den Verlust nach Steuern, der bei –32,64 (–40,08) Mio. € lag. Den Ausblick bestätigt das Unternehmen: HomeToGo erwartet für 2024 einen Anstieg der Buchungserlöse auf mehr als 250,0 (190,1) Mio. € und einen Umsatz von mehr als 220,0 (162,0) Mio. €.

Bike24  weiter mit Verlust; (B–):

Eine verbesserte Kostenstruktur sowie eine Entspannung der Marktpreise in dem Segment „Teile, Zubehör und Bekleidung“ sorgten beim Fahrradhändler  für leicht verbesserte Ergebnisse. Zwar blieb der Umsatz mit 113,1 Mio. € gut 4,3 % unter dem Vorjahreswert, der Ebit-Verlust konnte indes auf –9,28 (–12,09) Mio. € verringert werden. Auch nach Steuern konnte der Fehlbetrag von –12,82 Mio. € auf –8,11 Mio. € eingedämmt werden. Das Wachstum wurde insbesondere durch die positive Entwicklung in der DACH-Region getragen.

Westwing  bringt Umbau voran; (B–):

Im 2. Quartal hat Europas führender Anbieter im Bereich Beautiful Living E-Commerce sein Wachstum fortgesetzt. Insgesamt legten die Umsätze um 4 % auf gut 106,0 Mio. € zu. Nach Steuern machten sich jedoch die Investitionen in den Umbau bemerkbar. Hier wurde der Fehlbetrag auf –4,8 (–1,8) Mio. € ausgeweitet. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 bleibt entsprechend vorsichtig. Westwing erwartet einen Umsatz zwischen 415 und 445 Mio. €, was einer Entwicklung von –3 % bis +4 % entspricht.

Mister Spex  schließt Filialen; (B+):

Nach einem enttäuschenden 1. Halbjahr läutet der Brillenkonzern einen massiven Sparkurs ein und schließt alle internationalen Filialen. Nach vorläufigen Zahlen lag der Umsatz im Berichtszeitraum zwar bei 118,7 (117,2) Mio. €, das Ebitda fiel mit –3,31 (–1,43) Mio. € allerdings tiefer in den roten Bereich. Detaillierte Zahlen will Mister Spex am 29. August veröffentlichen. Seine Prognose für 2024 schraubt der Konzern derweil zurück. Das Management erwarte nun einen Nettoumsatz zwischen 230 und 210 Mio. € und eine bereinigte Ebitda-Marge zwischen –4 bis +1 %. Bisher wurden ein geringes bis mittleres Nettoumsatzwachstum und eine bereinigte Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Datron  zeigt sich vorsichtig; (B+):

Angesichts der anhaltenden Investitionszurückhaltung in der Industrie hat der Fräsmaschinenanbieter seine Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024 nach unten korrigiert. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet die Gruppe nunmehr einen Umsatz von 58,0–63,0 Mio. €, nach bisher prognostizierten 65,0–70,0 Mio. €. Auch die Ebit-Marge wird nun noch bei 5,0–7,0 % anvisiert. Bisher hatte Datron hier einen Bereich von 8,0–10,0 % angegeben.

Delticom bestätigt Ausblick; (B):

Dank eines guten Ersatzreifengeschäfts in Deutschland konnte der Onlinehändler im 1. Halbjahr seinen Umsatz um 7,2 % auf 212,0 Mio. € steigern. Auch das Ebitda verbesserte sich mit 7,8 Mio. € um gut 15,2 %. Nach Steuern fiel das Ergebnis jedoch auf 0,1 (1,5)
Mio. € zurück. Hierin ist jedoch ein „periodenfremder Steueraufwand“ in Höhe von rund 1,1 Mio. € enthalten. Die Prognose für das Gesamtjahr, mit einem Umsatz von 450–470 Mio. €, bestätigte der Reifenexperte erneut (vgl. ES 17/24).