Hierzulande nimmt die Berichtssaison immer weiter Fahrt auf. Während die meisten großen Unternehmen aus DAX und Co. bereits ihre Ergebisse vorgelegt haben, ziehen nun auch langsam aber sicher die kleineren Konzerne aus der 2. Reihe nach. Einige bekamen in 2023 hohe Kosten und das schwierige wirtschaftliche Umfeld zu spüren. Andere widerum konnten Erfolge feiern und neue Bestmarken aufstellen bzw. Rekorde einfahren.
Data Modul Kostendruck belastet; (B+):
Der Anbieter von elektronischen Systemen hat im abgelaufenen Jahr das gestiegene Kostenniveau zu spüren bekommen und musste rückläufige Ordereingänge verbuchen. Nichtsdestotrotz stieg der Umsatz leicht auf 283,2 (276,1) Mio. €. Das Ebit setzte hingegen um 17,9 % auf 22,3 Mio. € zurück. Auch unterm Strich verlor der Gewinn auf 14,5 (18,4) Mio. €. Den Aktionären soll aufgrund der schwächeren Entwicklung eine Dividende von 2,00 (2,50) € vorgeschlagen werden (HV: 8. Mai). Für 2024 geht das Management weiterhin von einer leicht rückläufigen Entwicklung aus.
Rational erfolgreiches Jubiläumsjahr; (B+):
„2023 war für uns ein sehr bedeutendes Jahr. Wir feierten das 50-jährige Jubiläum unseres großartigen Unternehmens, verzeichneten wiederholt finanzielle Rekordergebnisse und konnten Innovationen vorstellen, die die Gastrobranche erneut revolutionieren werden“, so CEO Dr. Peter Stadelmann. Konkret kletterte der Umsatz in 2023 auf 1,1 (1,0) Mrd. € und das Ebit auf 277,0 (237,5) Mio. €. Auch nach Steuern stand bei dem Großküchenausrüster mit 215,8 (185,7) Mio. € mehr in den Büchern. Den Aktionären soll auf der HV am 8. Mai eine Dividende von
13,50 € und damit auf Vorjahresniveau vorgeschlagen werden. Für 2022 wurden jedoch noch zur Basisdividende 2,50 € Sonderdividende ausgeschüttet. 2024 rechnet der Konzern mit weiterem Wachstum.
Mediclin wird zuversichtlicher; (B):
Die vorläufigen Ergebnisse hat der Klinikbetreiber bestätigt (vgl. ES 10/24). Aufgrund der stabilen Auslastung rechnet der Vorstand in 2024 mit Wachstum. Konkret wird ein Umsatzplus von 3 bis 5 % in Aussicht gestellt, nach 730,1 Mio. € in 2023. Das Ebit soll sich zwischen 38,0 und 46,0 (12,7) Mio. € einfinden.
Aroundtown streicht Dividende; (B–):
Nach einem deutlichen Verlust im vergangenen Jahr will der Immobilienkonzern seine Liquidität stärken und deshalb für 2023 keine Dividende ausschütten. Im abgelaufenen Jahr hielten sich die Netto-Mieteinnahmen mit 1,2 Mrd. € in etwa auf Vorjahresniveau. Das FFO I hingegen sackte auf 332,0 (362,7) Mio. € ab. Der Jahresfehlbetrag wurde von –457,1 Mio. € auf –2,4 Mrd. € ausgeweitet. Auch im laufenden Jahr dürfte die Situation weiter angespannt bleiben und das FFO I zwischen 280 und 310 Mio. € landen.
EDAG besser; (B+):
In 2023 konnte die Industrieholding ihr Wachstum weiter fortsetzen. Der Umsatz erreichte mit 844,3 (796,1) Mio. € zudem ein neues Rekordniveau. Auch das Ebit legte auf 52,6 (50,5) Mio. € zu, während der Jahresüberschuss mit 28,9 Mio. € unverändert auf hohem Niveau blieb. Die Aktionäre sollen derweil eine Dividende auf Vorjahresniveau von 0,55 € erhalten (HV: 19. Juni). Für das laufende Jahr wird mit einem Erlöseplus von 4 bis 6 % gerechnet.
Bike24 sieht weiter rot; (B–):
Zwar verbuchte der Online-Fahrradhändler eine solide Nachfrage im Segment Kompletträder und auch in lokalisierten Märkten, die schlechte Konsumstimmung in der DACH-Region konnte damit jedoch nicht ausgeglichen werden. Daher rutschten die Erlöse um 13 % auf 226,3 Mio. € ab. Das Ebitda krachte dabei mit –6,1 (7,2) Mio. € in die roten Zahlen. Unterm Strich weitete das Unternehmen den Verlust mit –77,9 (–6,4) Mio. € weiter aus. Für 2024 rechnet das Management mit einem Erlöseplus von 1 bis 5 % und einer bereinigten Ebitda-Marge von 0,7 bis 4,2 (–1,3) %.
hGears Lagerabbau drückt Ergebnis; (B–):
Eine schwache Nachfrage auf dem Endmarkt sowie der anhaltende Lagerabbau der Kunden haben den E-Mobilitätsspezialisten in 2023 tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Während der Umsatz um 16,9 % auf 112,5 Mio. € absackte, krachte das bereinigte Ebitda auf 5,3 (15,3) Mio. € ein. Unterm Strich weitete das Unternehmen den Verlust mit –13,8 (–0,8) Mio. € weiter aus. Derzeit befindet sich das Unternehmen im Umbau und will neben der Steigerung der Effizienz auch das Ressourcenmanagement optimieren und die gesamte Organisation verschlanken. Für 2024 wird derweil mit einem Umsatz zwischen 100 und 110 Mio. € sowie einem bereinigten Ebitda in der Bandbreite von 1 bis 3 Mio. € gerechnet.
PNE rutscht in die roten Zahlen; (B):
Im vergangenen Jahr baute der Windpark-Entwickler seine Projektpipeline weiter aus und steigerte die Nennleistung auf 19.101 (11.883) MW/MWp. Der Umsatz setzte dennoch leicht auf 121,5 (126,2) Mio. € zurück. Das Ebitda kletterte hingegen auf 39,9 (35,4) Mio. €. Hohe Kosten drückten den Konzern mit –9,6 (14,9) Mio. € indes in die Verlustzone. Die Aktionäre sollen trotz des Fehlbetrags eine konstante Dividende von 0,08 € je Aktie erhalten (HV: 30. Mai). Für 2024 wird mit einem Ebitda zwischen 40 und 50 Mio. € gerechnet.
DF Dt. Forfait erste Ergebnisse; (B+):
Ersten Berechnungen zufolge steigerte der Spezialist für Außenfinanzierung zwar das Geschäftsvolumen in 2023 auf 182,1 (145,8) Mio. €, das Rohergebnis blieb u.a. aufgrund blockierter Gelder mit 8,4 (10,6) Mio. € hinter dem Vorjahreswert zurück. Das Konzernergebnis belief sich auf 1,7 (5,4) Mio. € und blieb damit deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück. Grund hierfür seien u.a. gestiegene Kosten, teilte das Unternehmen mit. Der vollständige, geprüfte Bericht wird bis spätestens 30. April veröffentlicht.
EnBW hebt Ausschüttung an; (B):
Der Energiekonzern musste in 2023 zwar einen Rückgang des Außenumsatzes auf 44,4 (56,0) Mrd. € hinnehmen, höhere Strompreise schoben die restlichen Ergebnisse dennoch an. So landete das bereinigte Ebitda bei 6,4 Mrd. € und fuhr damit um 60,4 % vor. Der bereinigte Konzernüberschuss konnte mit 2,8 (1,4) Mrd. € sogar verdoppelt werden. Nach dem boomenden Geschäft in 2023 zeigt sich das Management zurückhaltend für das laufende Jahr, da der Strom vermutlich zu geringeren Preisen verkauft wird. Das bereinigte Ebitda soll sich daher bei 4,6 bis 5,2 Mrd. € einfinden. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 1,50 (1,10) € je Aktie erhalten (HV: 7. Mai).
STS Group dämmt Verlust ein; (B):
Dank Kostensenkungsmaßnahmen ist es dem Autozulieferer gelungen in 2023 sein Minus zu reduzieren. Ein deutliches Wachstum in Asien und Europa schob den Umsatz auf 277,9 (235,1) Mio. € an. Das Ebitda verbesserte sich dabei überproportional auf 20,5 (9,6) Mio. €. Unterm Strich sah das Unternehmen mit –1,2 (–9,9) Mio. € dennoch weiterhin rot. Für 2024 ist der Anlauf eines neuen Werks in den USA geplant, welcher sich positiv auf die Ergebnisse auswirkt. Die Erlöse sollen im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.