Dividendenvorschläge, Prognoseanpassungen oder vorläufige Zahlen – auch in der vergangenen Berichtswoche präsentierte das eine oder andere Unternehmen Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023.
Evonik plant Stellenabbau; (A–):
Nachdem der Spezialchemiekonzern in 2023 einen Gewinneinbruch hinnehmen musste, will sich das Unternehmen neu aufstellen. Hierfür sollen rund 2.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Umsatz auf 15,3 (18,5) Mrd. € und das bereinigte Ebitda auf 1,66 (2,49) Mrd. € zurück. Unterm Strich rutschte Evonik mit –465 (540) Mio. € sogar in die roten Zahlen. Die Aktionäre sollen trotz des Gewinneinbruchs eine stabile Dividende von 1,17 € je Aktie erhalten (HV: 4. Juni). Auch für 2024 erwartet das Management nur geringes Wachstum und stellt Erlöse zwischen 15,0 und 17,0 Mrd. € sowie ein bereinigtes Ebitda von 1,7 bis 2,0 Mrd. € in Aussicht. Zudem hat der Konzern den Verkauf seines Geschäfts mit Superabsorbern angekündigt. Für einen Kaufpreis im niedrigen dreistelligen Mio.-€-Bereich geht der Bereich an die International Chemical Investors Group (ICIG).
Patrizia hebt Dividende an; (B+):
Der Immobilieninvestor musste 2023 ersten Berechnungen zufolge einen Rückgang bei den Assets under Management (verwaltetes Immobilien- und Infrastrukturvermögen) auf 57,3 (59,1) Mrd. € verbuchen. Das Ebitda setzte um 31,5 % auf 54,1 Mio. € zurück. Unterm Strich stand ein Jahresfehlbetrag von –4,1 Mio. € in den Büchern, nach 7,2 Mio. € Gewinn im Vorjahr (Bericht: 22. März). Dennoch soll der HV am 12. Juni eine leicht angehobene Dividende von 0,34 (0,33) € je Aktie vorgeschlagen werden. Für 2024 stellt der Vorstand ein Ebitda zwischen 30 und 60 Mio. € in Aussicht.
Aareal Bank erhöht Risikovorsorge; (B):
Turbulenzen auf dem US-Immobilienmarkt haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass der Immobilienfinanzierer seine Risikovorsorge auf 441 (192) Mio. € deutlich anhob. Nichtsdestotrotz konnte die von der Atlantic BidCo GmbH (ca. 90 %) übernommene Gruppe in 2023 ersten Berechnungen zufolge einen Zinsüberschuss von 978 (702) Mio. € einfahren. Das Betriebsergebnis zeigte sich mit 149 (239) Mio. € indes rückläufig. Ein höherer Steueraufwand im Zuge von Abschreibungen aufgrund der Übernahme drückten das Konzernergebnis auf 48 (153) Mio. € gen Süden. Für 2024 erwartet der Vorstand ein Betriebsergebnis in der Bandbreite von 300 bis 350 Mio. € (Bericht: 28. März).
Biotest schafft Turnaround; (B+):
Nach bisher untestierten Zahlen steigerte der Anbieter von Plasmaproteinprodukten seine Erlöse in 2023 auf 684,0 (516,1) Mio. €. Das Ebit drehte dabei mit 143,0 (–16,6) Mio. € deutlich auf. Grund für die positive Entwicklung ist die mit Grifols abgeschlossene Vereinbarung zu Technologieoffenlegung und Entwicklungsleistungen.Zudem hat das Management bereits angekündigt, für das abgelaufene Geschäftsjahr für die Vz.-Aktien wieder eine Dividende an die Aktionäre ausschütten zu wollen (HV-Termin wurde derweil noch nicht bekanntgegeben). Zusätzlich soll auch eine Nachzahlung für das Vorjahr erfolgen. Einen konkreten Vorschlag dürfte das Unternehmen mit dem gesamten Zahlenwerk am 28. März vorstellen.
Lanxess mit Abschreibung; (A–):
Für das abgelaufene Geschäftsjahr muss der Spezialchemiekonzern Sonderbelastungen von mehr als 0,5 Mrd. € hinnehmen. Aufgebaute Firmenwerte, die im Zuge von Zukäufen in den Sparten Flavors & Fragrances sowie Polymer Additives aufgebaut wurden, müssen um 413 Mio. € abgeschrieben werden. Grund hierfür ist eine schwächere Nachfrage. Zudem müssen Abschreibungen auf das Gemeinschaftsunternehmen Envalior, welches mit der niederländischen DSM geführt wird, vorgenommen werden. Für den 14. März sind die Jahreszahlen angekündigt.
WashTec mit Dividendenvorschlag; (A–):
Der Waschanlagenhersteller will der HV am 14. Mai eine stabile Dividende in Höhe von 2,20 € je Aktie vorschlagen. Zudem hat der Konzern einen Nachfolger für den bisherigen CEO Ralf Koeppe gefunden. Dessen Vertrag wurde zum 29. Februar beendet und sein Nachfolger zum 1. Mai wird Michael Drolshagen. Seit 2018 war er Geschäftsführer bei Thyssenkrupp Presta.