Der Öl- und Energiekonzern TotalEnergies hat in den 3 Monaten bis Ende September dank stark gestiegener Preise für Öl und Gas deutlich mehr verdient. Der Gewinn nach Steuern konnte trotz einer erneuten Abschreibung von 3,1 Mrd. $ auf einen Anteil an einem russischen Gasproduzenten um 43 % auf 6,6 Mrd. $ gesteigert werden. Für das Quartal will das Management daher eine stabile Dividende in Höhe von 0,69 € zahlen.
TotalEnergies lässt man im Depot weiter schürfen; (B+).
Der Spirituosenkonzern Remy Cointreau erwartet nach einem starken 1. Halbjahr eine Verlangsamung des Umsatz- und Gewinnwachstums. Konkrete Angaben dazu machte der Konzern indes nicht. Im 2. Quartal steigerte er den Erlös stärker als erwartet, dank einer anhaltend hohen Nachfrage nach teuren Cognac in China. Insgesamt legte der Umsatz um 16,2 % auf 457,2 Mio. € zu.
Derzeit kann Remy Cointreau nicht überzeugen; (B).
Der französische Reifenhersteller Michelin wird wegen der Inflation und der Unsicherheiten zur künftigen Nachfrage etwas zurückhaltender für das restliche Jahr. Der Mittelfluss vor Übernahmen und unter dem Einfluss von Rohstoffkosten dürfte nun lediglich rd. 700 Mio. € erreichen. Das ist eine halbe Mrd. € weniger als bislang prognostiziert. Nach 9 Monaten stand dennoch ein Umsatzplus von knapp 20 % auf gut 20 Mrd. € in der Bilanz. Michelin gelang es dabei, den Großteil seiner gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben. Allerdings wird der Konzern auch etwas pessimistischer mit Blick auf die Entwicklung der Branche. Beim Absatz des Gesamtmarkts für Spezialreifen reduzierte Michelin seine Prognosespanne von 4–8 % um jeweils 1 %.
Zwar dreht der Michelin-Kurs aktuell wieder ins Plus. Allerdings ist dies noch lange kein Einstiegssignal; (B).
Die Nachfrage nach Discount-Angeboten in Zeiten hoher Inflation lässt die Kassen beim französischen Supermarktkonzern Carrefour klingeln. Der Umsatz stieg im 3. Quartal um 11,3 % auf 23,50 Mrd. €. Insbesondere auf dem französischen Kernmarkt lief es gut. Hier sind die Umsätze um 6,6 % gestiegen. Der Konzern arbeitet derweil an einer Neuausrichtung, welche am 8. November vorgestellt werden soll.
Carrefour legt man dennoch zunächst nicht in den Depot-Korb; (B).
Trotz anhaltender Lieferkettenprobleme hat der Elektro-Spezialist Schneider Electric im 3. Quartal einen Umsatzsprung um 12,1 % auf knapp 8,8 Mrd. € verzeichnet. Allerdings belastete der Rückzug aus Russland infolge des Angriffskrieges auf die Ukraine. Das jüngste Quartal sei das letzte gewesen, in dem die Geschäfte in dem Land noch konsolidiert werden, hieß es vom Management. Der Verkauf des Geschäftbereiches wurde im September endgültig abgeschlossen.
Langfristig betrachtet ist Schneider Electric weiterhin eine durchaus spannende Investmentoption; (A–).
Der französische Bau- und Dienstleistungskonzern Vinci hat seinen Umsatz auch im 3. Quartal steigern können. Insgesamt legte der Erlös um 26 % auf 16,7 Mrd. € zu. Prozentual verbesserte sich das Geschäft an den Flughäfen des Konzerns am stärksten. Hier machte sich die Erholung des Flugverkehrs nach der Coronakrise bemerkbar. Auf vergleichbarer Basis konnte Vinci seinen Erlös in diesem Bericht auf 901 Mio. € mehr als verdoppeln.
Vinci baut derzeit wieder erste Kursgewinne auf. Hier bleibt man weiter investiert; (B+).
Trotz der sich eintrübenden Konsumlaune schaut Air France-KLM optimistisch auf das anstehende Wintergeschäft. Die Nachfrage nach Flügen sei weiterhin hoch, weshalb das Flugangebot im 1. Quartal des kommenden Jahres auf 90 % des Niveaus vor der Pandemie hochgefahren werden soll. Im abgelaufenen 3. Quartal blieben die Flugkapazitäten auf dieser Basis stabil bei 85 %. Dies lag jedoch auch an den massiven Personalproblemen an einigen Flughäfen.
Dennoch beförderte die Fluggesellschaft von Juli bis Ende September 25 Mio. Passagiere und damit 47,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg sogar um satte 77,6 % auf 8,1 Mrd. €. Unter dem Strich verdiente die Airline 460 Mio. € nach einem Verlust von –192 Mio. € ein Jahr zuvor.
Air France-KLM ist angesichts des Kurs-Tiefflugs nur noch ein Penny Stock, was für spekulative Anleger interessant sein könnte; (B+).
Vor allem dank eines wieder deutlich angezogenen Geschäfts in den Bereich Business und Education konnte der Catering-Anbieter Sodexo in seinem jüngst abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 sowohl Umsatz als auch Ergebnis deutlich anheben. Die Erlöse verbesserten sich insgesamt um 15,7 % auf 21,13 Mrd. €. Unter dem Strich schoss der Gewinn sogar auf satte 695 (139) Mio. €. An der gute Entwicklung will das Unternehmen auch seine Aktionäre mit einer auf 2,40 (2,00) € je Aktie angehobenen Dividende (HV: 19. Dezember) beteiligen. Und auch für das kommende Jahr geben sich die Franzosen optimistisch und erwarten entsprechend ein organisches Umsatzplus von 8–10 %.
Sodexo hat sich aus dem Corona-Tief befreit. Mit einem akt. Kurs von 91,58 € gibt man den Titel keinesfalls aus der Hand; (B+).