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@Jens Braune des Angel

Nachlese vom EK-Forum-Teil 3

Auf dem deutschen Eigenkapitalforum der Deutschen Börse in Frankfurt konnten einige Unternehmen einen guten Eindruck hinterlassen und einmal mehr überzeugen, darunter Vossloh, KlöCo und Stratec. Im ES-Podcast und unter www.effecten-spiegel.de erfahren Sie noch mehr über das diesjährige EK-Forum.

  • Der Bahntechnikkonzern Vossloh (ISIN: DE0007667107) ist operativ gut unterwegs, wie auch die zuletzt mit Vorlage der Q3-Zahlen konkretisierte Jahresprognose zeigt. Hierbei wird mit einem Umsatzniveau von 1,0 bis 1,05 (bisher 0,95 bis 1,05) Mrd. € gerechnet. Bei der Ebitda-Marge wird eine Bandbreite von 12,0 bis 12,5 (bisher 11,5 bis 13,5) % erwartet. Insgesamt profitiert das Unternehmen von der Nachhaltigkeit des eigenen Geschäftsmodells sowie den längerfristigen Projektlaufzeiten. Hierdurch ist für die kommenden Quartale und z.T. auch Jahre eine gut prognostizierbare Auslastung gegeben. Zuversichtlich zeigte sich CFO Dr. Thomas Triska bei den Chancen für die Vergabe von internationalen Projekten, z.B. für die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke in Ägypten, Projekte in der Türkei oder aber neue Vorhaben in China. Gerade da ist Vossloh bereits sehr stark im Bereich des Hochgeschwindigkeitsnetzes vertreten. Dort gibt es jetzt weitere Bestrebungen, die regionale Verbindungen von Städten auszubauen. Auch in Australien sind weitere Projekte vorgesehen, bei denen man versucht, zum Zuge zu kommen. In Deutschland profitiert Vossloh außerdem vom deutlich ausgeweiteten Investitionsvolumen bei der Deutschen Bahn und den dort geplanten umfangreichen Streckenmodernisierungsmaßnahmen. Mittelfristig strebt das Management eine Ebit-Marge im zweistelligen Prozentbereich an, dieses Ziel wird aber in 2023 noch nicht erreicht werden, teilte der Vorstand mit.

Die Vossloh-Aktie verfügt noch über reichlich Potenzial, hinzu kommt eine Dividendenrendite von über 3 %; (A–).

  • Klöckner & Co. (ISIN: DE000KC01000) ist einer der größten unabhängigen Stahlhändler weltweit und mit 140 Standorten in Europa und dem amerikanischen Kontinent vertreten. Der Heimatmarkt Deutschland steht dabei für einen Umsatzanteil von rund 25 %. Die seit Jahren verfolgte Strategie durch zusätzliche Dienstleistungen (z.B. spezielle Zuschnitte), die Margen zu verbessern wird weiterhin konsequent und erfolgreich verfolgt: Inzwischen können diese Dienstleistungen bei rund 50 % der Absatzmengen platziert werden. Umsatzseitig profitiert man im laufenden Jahr von den deutlich gestiegenen Stahlpreisen, so kletterte der Umsatz in den ersten 9 Monaten um gut 36 % auf 7,4 (5,4) Mrd. €. Dank eines konsequenten Net Working Capital Managements liegt der Cashflow bei 164 Mio. €. Für das Gesamtjahr 2022 gab es dennoch eine Gewinnwarnung. Statt des ursprünglich in Aussicht gestellten Ebitda von über 500 Mio. € streben die Duisburger noch ein operatives Ergebnis von 400 Mio. € an. Nach den ersten 9 Monaten lag es bereits bei 439 Mio. €. Insoweit macht sich die Konjunktur-Abkühlung der letzten Monate hier deutlich bemerkbar. Mittelfristig sieht der CFO Dr. Oliver Falk viel Potenzial in dem Bereich des neuen CO2 reduzierten Stahl Nexigen. Der Kunde Mercedes-Benz hat bereits erste Mengen erhalten. Hier wird künftig mit einer deutlich steigenden Nachfrage aus dem Markt gerechnet. Änderungen an der Dividendenpolitik sind nicht geplant, es gilt auch weiterhin der Grundsatz, dass gut 30 % des erzielten Konzernergebnisses an die Anteilseigner ausgeschüttet werden sollen.

Klöckner & Co werden im kommenden Jahr unter der erwartungsgemäß schwachen Konjunktur leiden. Doch das immer stärkere Dienstleistungsgeschäft sowie die kontinuierliche Dividendenausschüttung sprechen eindeutig für den SDAX-Wert; (B+).

  • Mit Stratec (ISIN: DE000STRA555) präsentierte sich auf dem EK-Forum einer der führenden Anbieter bei der Entwicklung und Herstellung von integrierten Analysesystemen im Bereich der In-Vitro-Diagnostik. Das Wachstumspotenzial von Stratec ist dabei noch riesig. So profitiert die Gesellschaft u.a. von Faktoren, wie dem demographischen Wandel und der besseren medizinischen Versorgung weltweit, was die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen erhöht. Positiv ist ebenso zu werten, dass inzwischen 30 bis 35 % der Umsätze mit wiederkehrenden Erlösen erwirtschaftet werden. Vor allem geht es um Verbrauchsmaterialien. Hier liegt die Bruttomarge bei 70 bis 80 %. Vorteilhaft sind zudem die langfristigen Verträge mit den Kunden. CEO Marcus Wolfinger bekräftigte ferner die Guidance für das Gesamtjahr 2022. Danach wird der Umsatz um 5 bis 8 % zurückgehen und die Ebit-Marge sich auf 16,5 bis 18,5 (18,9) % reduzieren. Ab 2023 soll sich der langfristige Wachstumstrend aber wieder weiter fortsetzen. Die Dividende, die seit 18 Jahren sukzessive erhöht wird, dürfte somit auch weiter steigen.

Insbesondere mit einem langfristigen Anlagehorizont sollte sich der Einstieg bei Stratec lohnen; (B+).