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Moderna forscht an Kombipräparat

New York – Langsam aber sicher geht es mit goßen Schritten auf den Herbst zu. Pünktlich zum Saisonwechsel nehmen die Grippe- und Coronafälle wieder deutlich zu – Impfstoffhersteller wie der US-Konzern haben dabei bereits entsprechende Lösungen im Köcher. „Unsere mRNA-Plattform funktioniert“, so Vorstandsvorsitzender Stéphane Bancel. Mit den positiven Phase-III-Ergebnissen beim Grippeschutz, zusammen mit früheren Ergebnissen bei COVID und RSV (respiratorisches Synzytial-Virus), habe man nun drei von drei Programmen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen zu positiven Daten gebracht, betonte der Manager. Mit „Phase III“ bezeichnet man sehr weit ausgedehnte Untersuchungen von Arzneien, die dann im Erfolgsfall relativ schnell auf den Markt kommen können. Moderna erwartet Bancel zufolge zudem „in naher Zukunft“ Produkteinführungen unter anderem in den Bereichen Onkologie und Infektionskrankheiten. Der Firmenchef sprach von einer bedeutenden Dynamik im gesamten Unternehmen und in der Produktpipeline.

Er äußerte sich auch zu Kombinationsvakzinen, welche die Anzahl nötiger Impfungen reduzieren könnten. „Im 4. Quartal dieses Jahres erwarten wir Daten zu unserer COVID-und-Grippe-Kombination der nächsten Generation, mRNA-1083.“ Allerdings dürfte ein entsprechender Impfstoff noch auf sich warten lassen. Derzeit laufen insgesamt vier solcher Wirkstoffprojekte. Man beabsichtige, „bereits im Jahr 2025 einen Kombinationsimpfstoff zur Verfügung zu stellen.“

Wie viele seiner Konkurrenten muss sich Moderna nach dem Coronaboom erst einmal neu aufstellen. Dies braucht vor allem eines: Zeit. Aktuell bietet das Papier zwar keine Kaufanreize, ganz aus den Augen verlieren sollte man die Amerikaner aber keinesfalls; (B).