Das Schwellenland Ägypten will sein Verkehrssystem modernisieren und ein Netz für Hochgeschwindigkeitszüge aufbauen, davon profitiert Siemens und liefert u.a. 135 Züge. Zusammen mit zwei Partnern hat der DAX-Konzern einen Vertrag über den Bau des sechstgrößten Hochgeschwindigkeitssystems der Welt unterzeichnet. Demnach entfällt allein auf Siemens ein Auftragswert von 8,1 Mrd. €. Darin sind auch 2,7 Mrd. € für die erste Strecke enthalten, die schon im vergangenen Jahr vereinbart wurde. Insgesamt ist es der größte Auftrag in der 175-jährigen Geschichte der Münchener. Geplant ist der Bau eines 2.000 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsnetzes. Siemens Mobility werde 41 Hochgeschwindigkeitszüge, 94 Regionalzüge und 41 Güterlokomotiven liefern. Die Züge sollen mit bis zu 230 Kilometern in der Stunde unterwegs sein. Der Vertrag beinhalte auch Bahninfrastruktur, acht Betriebs- und Güterbahnhöfe sowie einen Wartungsvertrag über 15 Jahre.
Bereits zuvor war schon bekannt, dass Siemens am Bau eines „Suezkanals auf Schienen“ beteiligt ist – also einer Bahnverbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer. Der Gesellschaft zufolge wurden nun Verträge für Strecken zwischen Kairo und Abu Simbel an der Grenze zum Sudan sowie zwischen den archäologischen Stätten des Weltkulturerbes in Luxor und dem Badeort Hurghada unterzeichnet. Insgesamt soll das Hochgeschwindigkeitsnetz 60 Städte miteinander verbinden.
An der Börse kam der Milliardendeal erwartungsgemäß gut an. Die Siemens-Aktie bekam schon einmal einen Aufwärtsschub und bietet weiterhin Kaufkurse; (A–).