Der Premium-Autokonzern konnte im Sommerquartal den Absatzeinbruch aus dem 1. Halbjahr 2022 kompensieren. Es wurden mit 517.800 Neuwagen 21 % mehr abgesetzt. Von Januar bis September verkaufte Mercedes insgesamt 1,5 Mio. Fahrzeuge. Dies entspricht einem Rückgang um 6 %, nachdem Produktionsausfälle aufgrund von Chipmangel sowie der Corona-Lockdown in China in den ersten 6 Monaten noch für einen Rückgang um 16 % gesorgt hatten. In China legte der Absatz mit einem Plus von 37 % die stärkste Erholung hin, gefolgt von den USA (+31 %).
Um die Kosten in der Autoproduktion zurückzufahren, setzt der Konzern auf die digitale Vernetzung. Dank einer umfassenden Datenplattform will man die Fertigungskosten bis 2025 um weitere 20 % senken. Von 2019 bis heute seien bereits 15 % eingespart worden, teilte Produktionschef Jörg Burzer mit. Mercedes nutzt dafür die Cloud-Technologie Azure von Microsoft. Damit wird das internationale Produktionsnetzwerk in Zeiten geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen widerstandsfähiger, machte Burzer deutlich. Die Kooperation mit Microsoft ergänzt die bestehende Zusammenarbeit mit Siemens bei der Digitalisierung der Produktion. Die Technik von Siemens generiert Daten, die dann mit der Plattform von Microsoft ausgewertet werden.
Die rund 30 Pkw-Werke können somit auf aktuelle Daten zugreifen, um z.B. Lieferengpässe oder Störungen in der Produktion früher begegnen zu können. Nachjustierungen, die früher einige Stunden brauchten, könnten so binnen Minuten erledigt werden.
Der Mercedes-Kurs hat sich im Vergleich zu vielen anderen Automobilkonzernen noch gut gehalten. Mit einem KGV von 4,# und einem KBV von 0,7# ist die DAX-Aktie aber dennoch unterbewertet; (A–).