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Machtkampf um Hamburger Hafen

Die weltweit größte Containerreederei MSC will beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA einsteigen. Die Schweizer haben mit der Hansestadt einen entsprechenden verbindlichen Vorvertrag zur Gründung einer strategischen Partnerschaft unterzeichnet. Derzeit hält die Stadt Hamburg noch rund 69 % an der HHLA. Diese soll künftig in einem Joint Venture geführt werden, wobei die Stadt 50,1 % und MSC 49,9 % der Anteile halten soll. Um dies zu ermöglichen, wird MSC für alle derzeit frei gehandelten Aktien ein Übernahmeangebot zum Preis von 16,75 € je Aktie unterbreiten. Der Großaktionär von Deutschlands größter Reederei Hapag-Lloyd, Michael Kühne, reagierte erbost auf die Ankündigung. Die geplante Lösung sei ein Affront vor allem gegenüber Hapag-Lloyd als größtem Nutzer und damit größtem Reederei-Kunden des Hamburger Hafens, sagte Kühne in einem Interview. „Ich kann Hapag-Lloyd nur dringend raten, selbst und sofort ein Übernahmeangebot für 49,9 % der HHLA-Aktien abzugeben.“ Wenn es das Unternehmen nicht tun würde, dann erwägt die Kühne Holding AG, es kurzfristig zu tun. Die Gesellschaft hält 30 % an Hapag-Lloyd. Der Unternehmer hatte bereits zuvor Interesse an der Reederei bekundet.

Verkauft wird allerdings nur eine Minderheit, so dass Hamburg, das derzeit 69% besitzt, weiter die Fäden in der Hand behält. Genau das ist aber der kleine, feine Unterschied: Weder Kühne noch Hapag-Lloyd wollten sich dem Vernehmen nach auf eine Minderheitsbeteiligung einlassen. Die Stadt will indes bei einer so wichtigen Infrastruktur wie dem Hafen nicht auf Einfluss verzichten. Deshalb dürfte es zum Zuschlag für MSC gekommen sein.