Der französische Luxusgüterkonzern und einst das wertvollste europäische Unternehmen, LVMH, kämpft weiter mit einer verhaltenen Nachfrage nach seinen Produkten. Dabei profitierte LVMH zwar weiter von zahlungskräftigen chinesischen Touristen im Ausland, in der (chinesischen) Region selbst gingen die Erlöse hingegen zurück. Denn die Kunden warteten eher die nächste Japan-Reise ab, um Preisvorteile durch den schwachen Yen zu erhalten, so die Beobachtung des Finanzchefs Jean-Jacques Guiony. Dies setze auch die Marge unter Druck, gab der Manager an.
Auf Halbjahressicht steht insgesamt ein Umsatzminus von 1 % auf 41,7 Mrd. € zu Buche. In der wichtigsten Sparte, dem Mode- und Lederwarensegment, verzeichnete der Konzern nur ein kleines organisches Wachstum von 1 %. Zum Vergleich: Vor einem Jahr stand hier noch ein Plus von 21 % in den Büchern. Die Spirituosen-Sparte sowie das Geschäft mit Uhren und Schmuck mussten Rückgänge verbuchen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis schrumpfte konzernweit deutlich um 8 % auf 10,65 Mrd. €. Der Gewinn unter dem Strich fiel um 14 % auf 7,3 Mrd. €. Dabei belasteten auch negative Währungseffekte erheblich.
Bei LVMH bleibt man zunächst nur auf dem Beobachtungsposten; (B+).