Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine schließen sich immer mehr westliche Unternehmen den Sanktionen an und ziehen ihre Geschäfte und Produkte vom russischen Markt ab. Die Liste ist dabei beinahe grenzenlos. Doch es zeigt, dass die Welt sich in der Krise vereint gegen Russland stellt und den Oligarchen-Staat damit immer weiter isoliert. Anbei finden Sie die wichtigsten Sektoren:
- Als einer der ersten Konzerne reagierte der britische Energiekonzern BP und trennt sich von seiner Beteiligung in Höhe von gut 20 % am russischen Ölkonzern Rosneft.
- Der britische Energiekonzern Shell will seine Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom und zugehörigen Firmen aufgeben.
- Der US-Ölkonzern Exxon Mobil zieht sich aus dem russischen Öl- und Gasgeschäft zurück und tätigt keine neuen Investitionen mehr.
- Der französische Ölriese Total will kein Kapital mehr für neue Projekte in Russland bereitstellen.
- Der norwegische Energiekonzern Equinor wird sich von seinen Gemeinschaftsunternehmen in Russland trennen, das betrifft unter anderem auch Rosneft.
- Der österreichische Energiekonzern OMV hat seine Pläne, sich an einem Gasfeldprojekt von Gazprom zu beteiligen, aufgegeben und prüft seine Rolle bei der Gaspipeline Nord Stream 2.
Vor allem der Finanzsektor ist in den letzten Tagen in den Fokus gerückt – nicht zuletzt durch die Positionierung der Schweiz. Denn zum ersten Mal seit mehr als 500 Jahren hat das kleine Land seine Neutralität aufgegeben. Dies war noch nicht mal in beiden Weltkriegen der Fall.
- Die HSBC schraubt ihre Zusammenarbeit mit russischen Banken zurück, darunter die zweitgrößte Bank Russlands VTB.
- Bei der Fondsgesellschaft DWS tätigen aktiv verwaltete Publikumsfonds bis auf Weiteres keine neuen Investitionen in russische Wertpapiere.
- Die Nordea Bank hat den Handel von Investmentfonds mit starkem Russland-Exposure ausgesetzt.
- Aufgrund der internationalen Sanktionen schlossen die Kreditkartenanbieter Visa, Mastercard und American Express russische Banken aus ihren Bezahlnetzwerken aus. Die betroffenen Banken und deren Kunden können somit keine Transaktionen über die Netzwerke vornehmen.
Auch der Automobilsektor zieht sich aus seinen Engagements zurück.
- VW hat Exporte nach Russland mit sofortiger Wirkung gestoppt. Die Fertigung an den Standorten Kaluga und Nischni Nowgorod wird bis auf Weiteres eingestellt. Fertig produzierte Fahrzeuge, die bereits in Russland sind, werden nicht mehr an dortige Händler ausgeliefert.
- Daimler Truck will seine Geschäftsaktivitäten in Russland und die Kooperation mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz mit sofortiger Wirkung einstellen.
- Die Mercedes-Benz Group beabsichtigt, ihre 15 % Beteiligung an Kamaz zu verkaufen. Zudem stellt der Konzern bis auf Weiteres den Export von Pkw und Vans nach Russland sowie die lokale Fertigung in Russland ein
- BMW verzichtet auf den Export seiner Autos nach Russland und will die Produktion in den dortigen Werken beenden.
- Renault hat wegen logistischer Engpässe seine Aktivitäten in russischen Werken zeitweise eingeschränkt. Die Franzosen haben eine Mehrheitsbeteiligung an Russlands größtem Autohersteller Avtovaz.
- Der schwedische Autohersteller Volvo Cars, eine Tochter des chinesischen Fahrzeugkonzerns Geely, liefert seine Autos bis auf Weiteres nicht mehr nach Russland.
- General Motors hat einen Exportstopp nach Russland angekündigt.Ford Motor hat seinen Joint-Venture-Partner Sollers über das Aussetzen seines Russlandgeschäfts informiert. Das Joint Venture stellt das russische Vorzeige-Automodell Aurus Senat her, das auf besonderen Wunsch des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin entwickelt wurde.
- Der Motorradhersteller Harley Davidson hat seine Geschäfte und Lieferungen in Russland eingestellt.
Doch die Liste der Branchen ist grenzenlos. Dies dürfte auch dem achso unabhängigen russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht entgehen.
- Nach 165 Jahren stoppt Siemens Energy sämtliches Neugeschäft in Russland.
- Der frühere Mutterkonzern Siemens hat ebenfalls alle neuen Geschäfte und internationalen Lieferungen nach Russland eingestellt. Seine lokalen Service- und Wartungsaktivitäten will Siemens unter Einhaltung der Sanktionen fortsetzen.
- Die Lufthansa fliegt Russland nicht mehr an. Die Tochter Lufthansa Technik hat wegen der Sanktionen sämtliche Serviceleistungen für russische Kunden gestoppt, mehrere hundert Flugzeuge sind betroffen.
- Die Flugzeughersteller Airbus und Boeing stellen ihre Lieferungen an russische Fluggesellschaften ein. Die Airlines erhalten damit keine Ersatzteile mehr und werden auch technisch nicht mehr unterstützt.
- Apple setzt den Verkauf aller Produkte in Russland aus und schränkt Apple Pay und andere Dienste ein.
- Google setzt sein Anzeigengeschäft bis auf Weiteres aus. Zudem hat das Unternehmen Apps, die mit den russischen Sendern RT und Sputnik verbunden sind, in seinem Play Store blockiert. Außerdem hat Google die Kanäle, die RT und Sputnik nahe stehen, auf seiner Videoplattform YouTube in Europa gesperrt.
- Der Chipriese Intel setzt alle Lieferungen an Kunden in Russland aus. Auch Belarus, das die russische Invasion in die Ukraine unterstützt, wird nicht mehr versorgt. Intel ist der wichtigste Anbieter von Prozessoren und Servern in Rechenzentren.
- Microsoft hat die Apps des Fernsehsenders Russia Today (RT) aus dem Windows App Store entfernen.
- Spotify hat sein Büro in Russland geschlossen. Etwaige Inhalte russischer Staatsmedien wurden von der Streamingplattform entfernt.
Auch wenn hier nur eine kleine Darstellung all jener Unternehmen aufgeführt werden kann, zeigt diese bereits, dass sich die Welt gemeinsam gegen Russland und den Krieg Putins stellt.