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KI-Boom beflügelt Amazon

Die Musterdepot-Aktien zeigten sich zuletzt uneinheitlich. Amazon übertraf mit seiner Zwischenbilanz die Markterwartungen. Der Vormarsch von KI beflügelte die wichtige Cloud- Sparte, und die erfolgreiche Rabattaktion „Prime Day“ gab dem Bereich Onlinehandel Rückenwind. Damit erreichte die weltweite Nr. 1 im Onlinehandel im vergangenen Quartal einen Umsatzanstieg um 11 % auf 134,4 Mrd. $. Der erzielte Reingewinn von 6,7 Mrd. $ fiel etwa doppelt so hoch wie prognostiziert aus. Und auch bei der Prognose für das laufende Quartal liegt Amazon klar über den Analystenschätzungen. Immerhin steht ein Gesamtumsatz zwischen 138 bis 143 Mrd. $ auf der Agenda; (A–).

Auch Freenet funkte erfreuliche Halbjahreszahlen. Der Umsatz stieg um 2,7 % auf 1,27 Mrd. €. Das Ebitda verbesserte sich dabei um 5,7 % auf 254,6 Mio. €. Der Free Cashflow wuchs um 5,5 % auf 131,5 Mio. €. Die weiteren Aussichten können sich sehen lassen. Im laufenden Jahr soll das Ebitda wie angekündigt bei 480 bis 500 Mio. € und der Free Cashflow bei 250 bis 270 Mio. € landen. Daher soll auch die Dividende je Aktie steigen, nachdem für 2022 eine Dividende von 1,68 € gezahlt worden war. Das Telekomunternehmen wiederholte zudem sein Ziel, im Geschäftsjahr 2025 ein Ebitda von mindestens 520 Mio. € sowie einen Free Cashflow von mehr als 260 Mio. € zu erreichen; (A–).

Dagegen hatte ProSiebenSat.1 weniger erfreuliche Nachrichten im Gepäck. Im 1. Halbjahr schrumpfte der Umsatz auf 1,68 (1,98) Mrd. €. Das bereinigte Ebitda verringerte sich ebenfalls auf 133 (267) Mio. €. Der bereinigte Nettogewinn landete sogar mit –11 (101) Mio. € im roten Terrain. Insbesondere das 2. Quartal war erneut von einem schwachen TV-Werbemarkt geprägt. Allerdings sieht Vorstandschef Bert Habets immerhin wachsende Werbeumsätze bei der Streamingplattform Joyn, eine Geschäftserholung beim Vergleichsportal Verivox und steigende Umsätze bei dem Online-Kosmetikhändler Flaconi. Zugleich soll der Sparkurs weiter forciert werden. Der Vorstand bekräftigte die Prognose für 2023 und rechnet mit rd. 4,1 Mrd. € Umsatz und einem adjusted Ebitda von rd. 600 Mio. €; (B+).

Siemens Energy meldete für das Q3 einen Auftragseingang von 14,89 (9,84) Mrd. €. Ebenso legten die Umsätze auf 7,51 (7,28) Mrd. € zu. Die Probleme bei der Tochter Siemens Gamesa bescherten dem Konzern allerdings unter dem Strich einen Verlust von –2,9 Mrd. (–564 Mio.) €. Das Ergebnis wurde zusätzlich noch durch eine Abschreibung von 700 Mio. € auf latente Steuern belastet. Zumindest sieht das Unternehmen nun bei den Belastungen durch die Qualitätsmängel klarer. Rund 1,6 Mrd. € werde es kosten, die Schäden an den Rotorblättern und Lagern zu beheben. Die Reparaturen sollen größtenteils 2024 und 2025 durchgeführt werden. Für das Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) erwartet Siemens Energy nun einen Umsatzzuwachs um 9 bis 11 (bislang 10 bis 12) % sowie einen Verlust nach Steuern von rund –4,5 Mrd. (–712 Mio.) €. Die operative Ergebnismarge soll bei –8 bis –10 % liegen; (A–).