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Kauflaune vor Weihnachtsgeschäft hellt nur leicht auf

Die Kauflaune der Deutschen hat sich kurz vor Beginn der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts erneut aufgehellt, verharrt aber nahe ihrem Rekordtief. Das Barometer für die Konsumstimmung im Dezember steigt um 1,7 auf minus 40,2 Punkte, wie GfK in seiner monatlichen Umfrage unter 2000 Verbrauchern herausfand. Auch nach dem zweiten Zuwachs in Folge bleibt es aber nahe dem im Oktober erreichten historischen Tief von 42,8 Punkten. Zumindest scheint damit aber der Absturz des Konsumklimas zu einem Ende gekommen zu sein, auch wenn das Niveau des Indikators sehr niedrig bleibt, hieß es. Von Reuters befragte Ökonomen hatten indes mit einem etwas kräftigeren Anstieg gerechnet.

Die Konsumenten schätzen die Konjunktur positiver ein als zuletzt, ebenso die Aussichten für ihre Einkommen. Offenbar gingen die Verbraucher davon aus, dass die beschlossenen staatlichen Maßnahmen zur Deckelung der Energiepreise die Inflation dämpfen könnten, hieß es in dem Bericht weiter.

Zudem setzen viele Deutsche darauf, dass ihre Kaufkraftverluste infolge stark steigender Preise eingegrenzt werden durch spürbare Lohnerhöhungen. Die kürzlich in der Metall- und Elektroindustrie beschlossenen tariflichen Erhöhungen etwa sehen einen Lohnzuwachs von 5,2 % zum Juni 2023 plus weitere 3,3 % ab Mai 2024 vor. Hinzu kommt eine einmalige Sonderzahlung von 3.000 €. Darüber hinaus sei der Arbeitsmarkt nach wie vor stabil, was für Einkommenssicherheit sorgt.

Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen - etwa Möbel oder Autos - ließ allerdings etwas nach. "Diese anhaltende Konsumzurückhaltung ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass auf viele Haushalte in den kommenden Monaten stark gestiegene Energiekostenabrechnungen zukommen, für die sie bereits jetzt Geld auf die Seite legen müssen", so die GfK-Marktforscher.

Die Mehrheit der Einzelhändler blickt angesichts der Kaufkraftverluste ihrer Kunden durch die hohe Inflation insgesamt pessimistisch auf das gerade anlaufende Weihnachtsgeschäft. Immerhin rechnen 70 % mit einem schlechteren Verlauf als im vergangenen Jahr, so der Handelsverband Deutschland (HDE). Trotz des schwierigen Umfelds rechnet der Branchenverband für die beiden letzten beiden Monate des Jahres zwar mit einem Umsatzplus von 5,4 % auf 120,3 Mrd. €. Preisbereinigt sei dies allerdings noch immer ein Minus von 4 % zum Vorjahreszeitraum.