New York – Der weltgrößte Chipkonzern will im polnischen Breslau eine große Chipfabrik bauen, in der Mikroprozessoren montiert und getestet werden. Konzern-Chef Pat Gelsinger bezifferte das Investitionsvolumen auf umgerechnet 4,2 Mrd. €. In der Anlage selbst sollen bis zum Jahr 2027 rund 2.000 hoch qualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Intel erwartet außerdem, dass indirekt mehrere Tausend weitere Jobs geschaffen werden, zusätzlich zu eventuellen Neueinstellungen bei Zulieferern.
In der Chip-Herstellung unterscheidet man zwischen Wafer-Fabriken sowie Halbleiter-Montage- und Testanlagen. In den Wafer-Fabriken entstehen große Silizium-Scheiben („Wafer“), auf denen sich die integrierten Schaltkreise befinden. Solche „Wafer-Fabs“ betreibt Intel u.a. in den USA, Irland und Israel. Auch in Magdeburg ist eine solche Fabrik geplant. Anders als in Polen gibt es in Deutschland eine politische Debatte um die Höhe der Subventionen aus dem Bundeshaushalt. Ursprünglich hatten sich Intel und der Bund auf 6,8 Mrd. € an Finanzhilfen für das Chipwerk in Magdeburg geeinigt. Nach einer zeitlichen Verzögerung des Baubeginns fordert der Konzern wegen gestiegener Kosten und des schlechteren Euro-Kurses nach Medienberichten mehr Staatshilfe. Zu Beginn der Planungen Anfang 2021 war von einem Investitionsvolumen von 17 Mrd. € in Magdeburg die Rede. Wegen steigender Bau- und Energiekosten könnte es jedoch noch teurer werden.
Der Ausbau der europäischen Position von Intel ist nicht nur für den Konzern wichtig, sondern auch für westliche Unternehmen, die unabhängiger vom chinesischen Markt werden müssen. Entsprechend spekuliert man bei Intel auf langfristigen Erfolg; (A–).