Die Inflation ist im Dezember wieder deutlich unter die 10 %-Marke gerutscht. Auf das Jahr 2022 gesehen, lag die Inflationsrate aber auf dem höchsten Niveau seit der Wiedervereinigung. Die Verbraucherpreise legten zum Vorjahresmonat um 8,6 % zu.
Zuvor war die Teuerung in Deutschland 3 Monate in Folge zweistellig gewesen. Im November war die Inflationsrate erstmals seit Juli zurückgegangen und hatte bei 10,0 % gelegen. Im Oktober waren es noch 10,4 %. Im Jahresdurchschnitt legten die Verbraucherpreise 2022 um 7,9 % zu, so das Statistische Bundesamt. Das ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung 1990. Die bislang höchste Teuerungsrate in einem Gesamtjahr war in der damaligen Bundesrepublik 1951 mit 7,6 % gemessen worden.
Auch wenn viele Ökonomen für Januar wieder eine höhere Inflationsrate vorhersagen, scheint die Zeit der zweistelligen Raten vorbei – selbst unter Berücksichtigung der dann wirksamen Strom- und Gaspreisbremsen. Die meisten Experten gehen jedenfalls davon aus, dass die Teuerung im vergangenen Jahr ihren Höchststand gesehen hat. Das liegt in erster Linie an der Entwicklung an den Energiemärkten, die sich schon seit dem vergangenen Sommer von den Preisschocks des Frühjahrs zu erholen begannen. Auch die weniger expansive Geldpolitik der Notenbanken dürfte mit der üblichen mehrmonatigen Verzögerung allmählich greifen.