Boerse_rot.jpg

Ifo-Geschäftsklima trübt sich weiter ein

Deutschland droht dem Ifo-Institut zufolge eine Sommerrezession. "Die Schwächephase der deutschen Wirtschaft geht in die Verlängerung", so der Leiter der Ifo-Umfrage, Klaus Wohlrabe, mit Blick auf den erneuten Rückgang des Geschäftsklimaindex. Das Bruttoinlandsprodukt werde im laufenden 3. Quartal voraussichtlich sinken, nachdem es im Frühjahr in etwa stagniert haben dürfte.

Insbesondere die anhaltende Schwäche der Industrie bereitet demnach Kopfzerbrechen. "Die Unternehmen können zwar die bestehenden Aufträge besser abarbeiten, weil die Lieferengpässe kontinuierlich zurückgehen, aber es kommen weniger neue Aufträge nach", hieß es weiter. In der Industrie gebe es kaum Lichtblicke. Mittlerweile schwächelten auch der Maschinenbau und die Elektrotechnikbranche, die Chemieindustrie schon länger. Auch die Auslandsnachfrage sei eher mau.

Besonders schlecht sieht es jedoch in der Baubranche aus, die unter steigenden Zins- und Materialkosten leidet. "Dort ist das Geschäftsklima so schlecht wie seit 2010 nicht mehr", sagte Wohlrabe. Bei den Dienstleistern sei das Bild gemischter. Der IT-Bereich laufe nach wie vor gut, auch der Tourismus. Schlechter sehe es hingegen etwa für die Transport- und Logistikbranche aus, die am Tropf der Industrie hänge.

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich zu Beginn des 2. Halbjahres erneut eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima sank im Juli auf 87,3 Punkte von 88,6 Zählern im Vormonat und damit das dritte Mal in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut zuvor zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften bekanntgab.