Angesichts der deutlicher als erwartet steigenden Materialkosten und der Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine muss der Konsumgüterkonzern seine Ziele für 2022 noch einmal anpassen. Zwar geht Henkel mittlerweile von einem organischen Umsatzwachstum von 3,5 bis 5,5 (zvor: 2 bis 4) % aus, das Ergebnis wird jedoch durch die steigenden Material- und Rohstoffkosten sowie den Rückzug des Unternehmens aus Russland und Belarus belastet. Der Rückzug aus den beiden Ländern betrifft einen Jahresumsatz in der Größenordnung von rd. 1 Mrd. €. Die Ebit-Marge wird nun bei 9 bis 11 (zuvor: 11,5 bis 13,5) % anvisiert. Das Ergebnis je Vorzugsaktie wird wahrscheinlich um 15 bis 35 % sinken.
Im Q1 hat Henkel 5,3 Mrd. € umgesetzt. Damit stiegen die organischen Erlöse vor allem durch das florierende Geschäft mit der Klebstoff-Sparte um 7,1 %. Das kriselnde Kosmetik-Segment entwickelte sich weiterhin schwächer. Bei der Vorlage der endgültigen Quartalszahlen in den kommenden Wochen will Konzernchef Carsten Knobel auch Details zum Konzernumbau erläutern.
Henkel Vz. sind, wie die gesamte Branche, aufgrund des Krieges deutlich unter Druck geraten. Dies ändert jedoch nichts an dem mittelfristigen Kurspoteztial der Aktie; (B+).