Der Kochboxen-Versender hat mit seiner Prognose-Kappung die Börsen geschockt. In einer Telefonkonferenz sagte Konzernchef Dominik Richter: „2023 war klar enttäuschend und unter unseren Erwartungen.“ Bei einem Umsatzanstieg um rund 2,8 % auf 7,6 Mrd. € weist der MDAX-Konzern nach vorläufigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis von 448 (477) Mio. € aus.
Bereits für 2024 sieht es weiterhin nach schwachen Geschäften aus. So dürfte der bereinigte operative Gewinn den Angaben zufolge auf 350 bis 400 Mio. € einbrechen, auch wenn die Erlöse währungsbereinigt um 2 bis 8 % zulegen sollen. Für das Auftaktquartal rechnet HelloFresh damit, dass der Umsatz nur leicht zugelegt hat. Die entsprechende bereinigte Ebitda-Marge dürfte im besten Fall bei null liegen oder auch leicht negativ ausfallen. Demnach würde das operative Ergebnis entweder geradeso die Gewinnschwelle erreichen oder mit einem leichten operativen Verlust enden. Der Vorstand begründete dies mit hohen Marketingausgaben sowie dem schnellen Hochfahren des Geschäfts mit Fertiggerichten. Der deutliche Mengenrückgang bei den Kochboxen soll sich im 2. Halbjahr „entspannen“. Dennoch werden auch die Mittelfristziele storniert. Die anpeilte Umsatzprognose für 2025 von 10 Mrd. € würde verfehlt, ebenso wie das in Aussicht gestellte bereinigte Ebitda von 1 Mrd. €.
Die HelloFresh-Rezeptur kann nicht überzeugen. Bei der Aktie geht man auf Diät; (B–).