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GN Store Nord im ES-Fokus

Die skandinavischen Länder sind für ihre Innovationen und technologischen Vorsprung bekannt. Kein Wunder also, dass in den „kalten Ländern“ einige der erfolgreichsten europäischen Unternehmen verankert sind – vor allem in wachstumsstarken Nischenbereichen. Hierzu zählt u.a. der Hörgeräte-Spezialist GN Store Nord.

 

Rund 10 % der Bevölkerung leiden hierzulande unter einer Verminderung des Hörvermögens. Die recht geringe Marktdurchdringung und die demografische Entwicklung einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung bilden weltweit die beiden Wachstumstreiber für den Hörgerätemarkt. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass diese Branche zudem wesentlich resistenter gegenüber wirtschaftlichen Abschwüngen ist. Der Grund hierfür: Hörgeräte sind notwendig.

Einer der führenden Hersteller in diesem Bereich ist der Konzern GN Store Nord. Die Dänen sind in zwei Geschäftsbereichen tätig, in denen jeweils rund 50 % des Gesamtumsatzes erwirtschaftet werden. Die GN Hearing Gruppe entwickelt und produziert Hör- und Diagnosegeräte. Sie bietet ihre Produkte unter den Markennamen ReSound, Beltone und Interton an. GN Hearing hat Niederlassungen in mehr als 20 und Partner in über 60 Ländern. Die GN Audio Gruppe, die u.a. mit der Marke Jabra aktiv ist, ist weltweit führend in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Headsets und Freisprechanlagen. Hier kündigte GN Store Nord kürzlich überraschend jedoch seinen Marktaustritt an.

Umfassende Umbaumaßnahmen

GN hatte mit dem Jabra Elite 10 Gen 2 eine neue Kopfhörer-Reihe vorgestellt, doch ein Nachfolgemodell wird es für die beliebte Serie nicht mehr geben. Der Konzern gab bekannt, sich künftig auf andere, „margenstärkere Geschäftsbereiche“ fokussieren zu wollen. Entsprechend sollen sowohl die Elite- als auch die Talk-Serie eingestellt werden.

Die Neuausrichtung auf das Premiumsegment im Jahr 2023 führte laut GN zwar zu einer verbesserten Profitabilität, langfristig betrachtet sieht der Konzern die erforderlichen Investitionen in diesem Markt jedoch als „nicht nachhaltig“ an, auch aufgrund des starken Wettbewerbs. „Die Entscheidung zum schrittweisen Auslaufen der Elite- und Talk-Produktlinien ist Teil unserer Strategie, uns auf attraktive Märkte mit hohem Wachstumspotenzial zu konzentrieren“, so CEO Peter Karlstromer. Der Lagerbestand der betroffenen Produkte wird laut Unternehmensangaben bis Ende 2024 abgebaut.

Die schrittweise Einstellung der Produktion werde voraussichtlich die Profitabilität vorübergehend negativ beeinflussen. Darüber hinaus entstehen dem Konzern im restlichen Jahr 2024 außerordentliche Kosten in Höhe von rund 200 Mio. DKK.

Zahlen zeigen Erfolg

Dass der umfassende Umbau trotz zeitweiliger Belastungen bereits erste Früchte trägt, zeigten die Zahlen zum 1. Quartal. Insgesamt erzielten die Dänen einen Umsatz von 4,30 (4,21) Mrd. DKK. Allein das Segment „Hearing“ trug dazu rund 1,74 (1,62) Mrd. DKK bei. „Über die gesamte Gruppe hinweg sehen wir eine starke Verbesserung der Profitabilität. Also im Großen und Ganzen gehen wir in die richtige Richtung“, so Karlstromer weiter. Das Ebitda konnte im Berichtszeitraum derweil signifikant auf 639 Mio. DKK verbessert werden, nach 282 Mio. DKK im Vorjahreszeitraum. Nach Steuern stand mit 266 Mio. DKK zudem wieder ein Gewinn in der Bilanz. Im Vergleichszeitraum war hier noch ein Verlust von –43 Mio. DKK angefallen. Seinen Umbau will GN Store Nord entsprechend weiterführen und visiert nach wie vor Synergieeffekte in Höhe von 600 Mio. DKK bis 2026 an.

GN Store Nord befindet sich mit seinen Akustik-Lösungen in einem wachstumsstarken Markt. Die aktuelle Fokussierung dürfte sich langfristig ebenfalls bezahlt machen. Daher legt man sich die Dänen als Zukunftskandidat ins Depot.

 

ISIN: DK0010272632/WKN: 854734