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GlaxoSmithKline legt Zantac-Klagen bei

London – Mit einer Milliardenzahlung hat der britische Pharmagigant Zehntausende Fälle im Zusammenhang dem Medikament Zantac beigelegt. Damit „trennt“ sich GSK von einem der größten Belastungsfaktoren der letzten Jahre. Laut Unterlagen will der Konzern für den Vergleich bis zu 2,2 Mrd. $ zahlen. Dafür hat GSK Vereinbarungen mit zehn Klägerfirmen getroffen, welche zusammen gut 93 % der bei Staatsgerichten anhängigen Produkthaftungsklagen wegen Zantac vertreten. Konkret gehe es um rund 80.000 Fälle, hieß es. Eine vollständige Beilegung wird bis zum 1. Halbjahr 2025 erwartet.

Die Kläger in den USA hatten argumentiert, dass GSK die Gefahren bewusst gewesen seien, wonach der in Zantac enthaltene Wirkstoff Ranitidin unter bestimmten Bedingungen mit potenziell krebserregendem N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt sein könne. Die Briten wiederum betonten in ihrer Mitteilung, die jetzige Einigung sei kein Schuldeingeständnis.

Parallel zu der Einigung mit den zehn Klägerfirmen schloss das Unternehmen eine weitere Vereinbarung über 70 Mio. $ mit dem Labor Valisure. Dieses hatte nach eigenen Angaben im Jahr 2019 den entscheidenden Hinweis zu Ranitidin an die US-Arzneimittelaufsicht FDA weitergeleitet. Im Frühjahr 2020 verbot die US-Behörde FDA sämtliche rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Ranitidin-Produkte wegen inakzeptabler NDMA-Werte.

Für das 3. Quartal wurde in diesem Zusammenhang eine Sonderbelastung von 1,8 Mrd. £ angekündigt.

Trotz milliardenschwerer Einigung zeigt sich GSK akt. alles andere als reizvoll. Abwarten! (B).