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Gaskrise brockt Fortum Milliardenverlust ein

Helsinki – Die Gaskrise und die damit verbundenen Probleme beim größten deutschen Gasimporteur Uniper haben den finnischen Mutterkonzern Fortum tief in die roten Zahlen gestürzt. In den ersten 6 Monaten gingen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr zwar deutlich auf 81,86 (38,62) Mrd. € nach oben. Operativ fiel jedoch ein Verlust von –11,56 Mrd. € an, nach einen positiven Ergebnis von 505 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Und auch nach Steuern rutschten die Finnen tief in den roten Bereich: Hier stand insgesamt ein Fehlbetrag von –10,19 Mrd. € (Vorjahr: +651 Mio. €) in der Bilanz. „Im 2. Quartal 2022 hat Russland seinen brutalen Krieg gegen die Ukraine eskaliert und einen regelrechten Energiekrieg gegen die EU gestartet“, so Fortum-Chef Markus Rauramo. „Wegen der russischen Gasbeschränkungen haben die Sorgen um die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie auf dem Kontinent erheblich zugenommen“, so der Manager weiter. Die Lieferkürzungen hatten die Fortum-Tochter Uniper in Schieflage gebracht. Mittlerweile erhält Uniper nur noch rund ein Fünftel der vertraglich vereinbarten Mengen und muss teures Gas auf dem Markt einkaufen, um weiter seine Kunden beliefern zu können. Derweil führt auch Fortum Gespräche mit dem finnischen Staat darüber, wie der Liquiditätsbedarf im Falle weiterer starke Energiepreissteigerungen gesichert werden kann. Dabei belasten vor allem die erforderlichen Sicherheitsleistungen den Konzern. Diese werden Margining genannt und funktionieren wie eine Kaution. Der finnische Staat hält mehr als die Hälfte der Anteile an Fortum.

Angesichts der derzeitigen Krise auf dem Gasmarkt und der massiven Auswirkungen auf die Tochter Uniper sind die aktuellen Kursrückschläge bei Fortum zwar keine Überraschung. Anleger, die hier weiter investiert bleiben, brauchen jedoch starke Nerven; (B).