Für das 1. Halbjahr flog der Flughafenbetreiber ein starkes Umsatzwachstum von 66 % auf 1,35 Mrd. € ein. Das Ebit baute Fraport um 57 % auf 181,9 Mio. € aus. Unterm Strich musste hingegen ein Verlust von –53,1 (15,4) Mio. € verbucht werden, weil das Darlehen an den Betreiber des Flughafens St. Petersburg von 163,3 Mio. € vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine vollständig abgeschrieben wurde.
Das Unternehmen rechnet angesichts der starken Reisenachfrage mit einem höheren Verkehrsaufkommen in Frankfurt in diesem Jahr. So wird mit einem Passagieraufkommen von 45 bis 50 (zuvor 39 bis 46) Mio. kalkuliert. Der größte deutsche Flughafen erholt sich dennoch langsamer als die touristisch geprägten Airports im Ausland, an denen Fraport beteiligt ist. Der Betriebsgewinn soll in 2022 aber höher ausfallen, da neben der stärkeren Verkehrsentwicklung der Verkauf des Anteils am chinesischen Flughafen Xi‘an zu Buche schlägt. So wird mittlerweile ein Ebit von 400 bis 520 (zuvor: 320 bis 440) Mio. € anvisiert. Die Russland-Abschreibungen führen jedoch zu einer geringeren Prognose für den Nettogewinn im Gesamtjahr von 0 bis 100 Mio. € statt 50 bis 150 Mio. €.
Die Abschreibungen müssen verdaut werden, dann dürfte auch die Fraport-Aktie wieder stärker durchstarten; (B+).