New York – Microsoft ist der Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard ein großes Stück näher gerückt. Ein Richter in San Francisco wies den Antrag der US-Regierung ab, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Microsoft und Activision Blizzard hatten die Übernahme bereits im Januar 2022 angekündigt. Der Xbox-Konzern Microsoft will sich mit dem Zukauf beliebte Videospiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush" sichern. Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC reichte im Dezember eine Klage ein, um den Deal zu verhindern. Sie ist der Ansicht, dass Microsoft dadurch zu viel Marktmacht im Videospiele-Geschäft bekommen würde. Das Gericht kam jedoch zu dem Schluss, die FTC habe dies nicht ausreichend belegen können, um eine einstweilige Verfügung zu rechtfertigen. Das Hauptverfahren zur FTC-Klage kann noch Monate weitergehen – aber Microsoft könnte die Übernahme nun trotzdem vollziehen.
Auch außerhalb der USA ist die Übernahme umstritten. Großbritanniens Kartellwächter legten im April ein Veto ein. Microsoft und Activision Blizzard starteten ein Widerspruchsverfahren dagegen. Dieses wird nun auf Antrag aller Beteiligten für neue Verhandlungen ausgesetzt. Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission stimmten der Transaktion hingegen unter Auflagen zu. Microsoft denkt nun über neue Zugeständnisse an die britische Wettbewerbsaufsicht CMA nach. Ihr Widerstand ist die letzte Hürde für die rund 69 Mrd. $ teure Übernahme.
Microsoft und Activision Blizzard hatten sich ursprünglich den 18. Juli als Frist für einen Abschluss den Deal gesetzt.
Die Entscheidung des US-Gerichts ist ein wichtiger Schritt für Microsoft. Egal ob mit Übernahme oder ohne – langfristig ist der Wert eine mehr als gute Halteposition; (B+).