Hohe Kosten, verunsicherte Verbraucher und ein hoher Corona-Krankenstand in der Belegschaft setzten der Optikerkette in den letzten Monaten zu und lassen Fielmann vorsichtiger werden. Für 2022 erwarten die Hamburger mittlerweile einen Gewinnrückgang, auch wenn der Konzernumsatz von knapp 1,7 Mrd. auf etwa 1,8 Mrd. € steigen soll. Beim Ergebnis vor Steuern wird inzwischen mit einem Rückgang von 209,7 Mio. auf ca. 190 Mio. € gerechnet. Bislang hatte Fielmann ein Umsatzwachstum von bis zu 10 % und eine „spürbare“ Margenverbesserung in Aussicht gestellt. Ferner kündigte das Management Maßnahmen zur Sicherung der Ertragskraft an, diese dürften zur Vorlage der Halbjahreszahlen im August konkretisiert werden.
Im 2. Quartal verzeichnete das Unternehmen vorläufigen Berechnungen zufolge wegen höherer Personalkosten sowie Marketingausgaben bereits einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf 39 (54,2) Mio. €. Der Konzernumsatz legte von knapp 408 Mio. auf ca. 437 Mio. € zu. Fielmann profitierte dabei von robusten Verkäufen von Sonnenbrillen und Kontaktlinsen, die jedoch geringere Margen aufweisen als das Geschäft mit Korrektivbrillen, welches schwächer wuchs.
Im aktuellen Börsenkurs von Fielmann ist die Prognosereduzierung schon eingepreist. Das Unternehmen hat das Fundament, um auch diese Krise gut zu überstehen. Die langfristigen Aussichten sind unverändert positiv; (B+).