Die Optikerkette Fielmann hat deutlich mehr Brillen verkauft und ist mit starken Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn ins Jahr gestartet. Bei einem um 15 % auf 478 Mio. € gestiegenen Konzernumsatz sprang der Vorsteuergewinn im 1. Quartal um rund 18 % auf 58,4 Mio. €. Zum Wachstum trug neben einem höheren Anteil an Gleitsichtbrillen auch die Erstkonsolidierung des Ende 2022 übernommenen Augenoptik- und Hörgeräte-Anbieters Medical Optia Audicion aus Spanien bei. Beim Gewinn fuhr die Fielmann-Gruppe erste Erfolge ihres Sparprogramms ein.
Für das Gesamtjahr traut sich die Optikerkette trotz der unsicheren Konjunktur einen konkreten Ausblick zu. Demnach soll der Absatz an Korrektionsbrillen - also Brillen, die die Sehstärke korrigieren - um bis zu 8 % auf 8,9 bis 9,2 Mio. Stück zulegen. Beim Umsatz peilt der Konzern 2023 ein Wachstum zwischen 7 und 10 % auf rund 1,9 Mrd. € an. Für den Betriebsgewinn legt Fielmann eine weite Prognosespanne an: Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 9 und 21 % auf einen Wert zwischen 370 und 410 Mio. € steigen. Dies würde einer operativen Rendite von 20 bis 21 % entsprechen. Die Vorsteuermarge werde voraussichtlich zwischen 9 und 11 ( 9,1) % liegen.
Fielmann hatte im zurückliegenden Jubiläumsjahr die Preise in Deutschland gesenkt und den Marktanteil dank höherer Verkaufszahlen dadurch von 51 auf 53 % hochgeschraubt. Seine zwei Mal binnen weniger Monate gesenkten Ziele erreichte der Konzern: Die Umsatzerlöse stieg 2022 auf 1,76 (Vorjahr: 1,68) Mrd. €, der Vorsteuergewinn brach dagegen um 23 % auf rund 161 Mio. € ein.
Die Fielmann-Aktie wurde zuletzt regelrecht wieder wachgeküsst und verfügt noch über deutlich mehr Kursfantasie; (A–).