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Evonik wird vorsichtiger

In einem zunehmend trüben Konjunkturumfeld und wegen hoher Kosten blickt der Spezialchemiekonzern ein wenig vorsichtiger auf die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. Beim Umsatz will Evonik wegen höherer Verkaufspreise 18,5 (Vj. 14,96) Mrd. € erreichen, statt 17 bis 18 Mrd. €. Die Jahresprognose eines bereinigten Ebitda von 2,5 bis 2,6 (Vj. 2,38) Mrd. € bestätigte Konzernchef Christian Kullmann zwar ebenfalls, allerdings ohne den zum Halbjahr gegebenen Hinweis, dass das obere Ende gut erreichbar sei. Durch Sparmaßnahmen will das Management die Kosten im dreistelligen Millionenbereich senken.

Trotz eines von höheren Verkaufspreisen getriebenen Umsatzanstiegs um 26 % auf 4,88 Mrd. € sank das bereinigte Ebitda im 3. Quartal um 5 % auf 615 Mio. €. Unter dem Strich verdiente Evonik 214 (235) Mio. €. So bekam der Konzern unter anderem eine rückläufige Nachfrage aus der Tierfuttermittelindustrie zu spüren, und die Geschäfte mit chemischen Standardprodukten der Sparte Performance Materials liefen weniger gut als noch im 2. Quartal.

In der Evonik-Notierung dürften die schwierigeren Rahmenbedingungen mittlerweile genug eingepreist sein. Mit einem KBV von 0,95 und einem Börsenwert von 8,8 (Umsatz in den ersten 9 Monaten 14,15) Mrd. € ist die Aktie jetzt klar unterbewertet, denn grundsätzlich stimmt die Chemie bei Evonik!; (A–).