Der hoch verschuldete chinesische Immobiliengigant hat von Hongkongs oberstem Gericht erneut einen Aufschub für seinen Sanierungsplan erhalten. Konkret wurde eine Entscheidung auf den 29. Januar 2024 vertagt.
Dem mit umgerechnet mehr als 300 Mrd. $ verschuldeten Bauträger aus Südchina droht die Abwicklung. Gläubiger aus dem Ausland hatten vor Gericht geklagt, weil der Konzern bereits mehrfach Zahlungen verpasst hatte. Die zuständige Richterin hatte bei der Verhandlung bereits gesagt, dass dies der letzte Aufschub sei und sie sehr wahrscheinlich eine Abwicklung anordnen würde, wenn Evergrande keinen Plan für die Sanierung mit den Gläubigern aufbringen könnte. Den Berichten zufolge hatten die Anwälte des an der Hongkonger Börse notierten Konzerns nun aber in Aussicht gestellt, in den kommenden Wochen eine Einigung mit den Kreditgebern finden zu können.
Mit einer Abwicklung würde etwa ein Insolvenzverwalter das Unternehmen zu Geld machen und damit die Gläubiger ausbezahlen. Der Konzern wollte bereits mehrfach einen Restrukturierungsplan vorlegen, was bislang immer scheiterte. Gegen seinen Gründer und einst reichsten Mann Chinas, Hui Ka Yan, ermitteln zudem die chinesischen Behörden.
Evergrande ist nur eines von vielen chinesischen Immobilienunternehmen, die derzeit unter Druck stehen. Dabei hatte Evergrande aufgrund seiner Marktgröße auch international für ein Beben gesorgt. Eine schnelle Lösung liegt daher auch im Interesse der Anleger hierzulande. Doch wie immer lässt sich das chinesische „Entscheidungs-System“ schlecht einschätzen. Hier kann man nur den 29. Januar ganz genau im Auge behalten.
