Die Finanzaufsicht BaFin hat laut Medienberichten eine Sonderprüfung bei dem Fondsanbieter DWS eingeleitet. Dabei gehe es um den Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen, berichtete die Zeitung. Im Fokus der Prüfung, mit der die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte betraut sei, stehe der sogenannte Engagement-Prozess, bei dem die DWS mit problematischen Unternehmen in ihrem Portfolio kommuniziert. Die Prüfung stehe auch im Zusammenhang mit Vorwürfen und Bedenken einer Führungskraft zum Engagement-Prozess. Deren Hinweise seien offenbar nicht ausreichend ernst genommen worden.
Die DWS erklärte der Zeitung zufolge, sie äußere sich weder zu den Beziehungen zu den Aufsichtsbehörden noch zu Bedenken von Arbeitnehmern.
Die DWS sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, sie habe "Greenwashing" betrieben, also Fonds nachhaltiger dargestellt als sie es tatsächlich waren. In den USA musste die Deutsche-Bank-Tochter wegen "Greenwashing" und unzureichender Maßnahmen zur Geldwäscheprävention eine Geldstrafe von 25 Mio. $ zahlen. In Deutschland durchsuchte die Frankfurter Staatsanwaltschaft Anfang des Jahres die Geschäftsräume der DWS im Rahmen ihrer Ermittlungen. Beim Landgericht Frankfurt wird im März nächsten Jahres eine Anlegerklage gegen die Fondsgesellschaft im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen verhandelt.