Der Energieversorger hat sich unter seinem neuen Chef Leonard Birnbaum ambitionierte mittel- bis langfristige Investitions- und Wachstumsziele gesetzt. Der Konzern will im Zeitraum von 2022 bis 2026 rund 27 Mrd. € investieren. Diese sollen zu 85 bis 90 % auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Ein Großteil davon (ca. 22 Mrd. €) soll in den Ausbau der Energienetze fließen (2021: 3,5 Mrd. €). Dabei sind 2 Mrd. € für die Digitalisierung vorgesehen. Zur Finanzierung sind u.a. auch Verkäufe von Portfolio-Aktivitäten eingeplant, die rund 2 bis 4 Mrd. € in die Kassen spülen sollen.
Wachstumspotenzial rechnet sich E.on im Bereich Wasserstoff aus. Hier sollen die Aktivitäten unter Rückgriff auf Projekt-Partnerschaften „deutlich ausgeweitet“ werden. Als Beispiel führt der Konzern das Ende Oktober vorgestellte Projekt „H2.Ruhr“ zum Aufbau eines Wasserstoff-Pipelinenetzes im Ruhrgebiet an. Im Rahmen einer europäischen Partnerschaft mit den Stromkonzernen Enel und Iberdrola soll der deutschen Industrie-Region ab dem Jahr 2032 bis zu 80.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr zur Verfügung stehen.
Ferner plant der DAX-Konzern, sein bereinigtes Ebitda im Kerngeschäft, also ohne die Kernkraft-Tochter Preussenelektra, jährlich um durchschnittlich 4 % auf 7,8 Mrd. € in 2026 zu steigern. An der bisherigen Dividendenpolitik, die einen Anstieg der Ausschüttung von bis zu 5 % im Jahr vorsieht, wird nicht gerüttelt. Für das laufende Jahr ist eine Dividende von 0,49 (0,47) € angekündigt.
Der neue Konzernchef ist voller Tatendrang, und die E.on-Aktie kommt gerade einmal auf einen akt. Börsenwert von 29,5 (Umsatz 2020: 61) Mrd. € und weist dabei noch eine Dividendenrendite von über 4 % aus – somit eine klare Kaufposition; (A–).